Hier und da erwähnte ich wohl schon dass ich Teile meiner Zeit im Zweithaushalt verbringe, wunderbare Zeit, Freizeit, was mit sich bringt dass ich dort viel in der Küche tätig bin- und wenig darüber schreibe. Gerade jetzt, Zeit und Muße sind vorhanden, möchte ich endlich einmal meine Erfahrungen im Brotbacken mit dem dortigen Backofen berichten, eine Herausforderung denn dieses Modell kann entweder Heißluft bis 200° oder Grill in 10Stufen.
So kam ich dazu mich näher mit den Methoden des „no-knead“ und Topfbrot zu befassen. Erste Versuche mit Olivenbrot nach Lahey und Körnerbrot nach Sandra verliefen durchaus zufriedenstellend, mittlerweile haben wir unser Lieblingsbrot gefunden und wer weiß vielleicht kann ich ja den einen oder die andre Besitzerin eines funktionstüchtigen Umluft- Ofens zum Brotbacken animieren. Gewußt wie ist es nämlich nicht schwer. Um nicht zu sagen ganz einfach.
Man beginne am Vorabend mit einer großen Schüssel, In diese gebe man hinein:
200 g Roggenmehl typ 1150
400 g Weizenmehl (Typ 550 oder höher, T65 hatte ich auch schon verwendet)
mische und reibe mit den Fingern
1El Lievito Madre in das Mehl hinein. Weiters füge man hinzu
2 g Trockenhefe (kann auch weniger sein, ohne Löffelwaage nach Augenmaß abgemessen)
15 g Salz
20 g Backmalz (Malzmehl hell von der Schapfen-Mühle)
100 g Weizenbier
ca 350-400 g Wasser
mische alles mit einem Löffel (super geeignet der bereits vorgestellte Oliver….) gut durch bis ein zäher Brei entsteht, dicker als Pfannkuchenteig . Diesen lasse man nun eine Stunde im Warmen, so bei 22° , angehen, danach darf er über Nacht in den Kühlschrank. Bei den momentan hier herrschenden Temperaturverhältnissen ist auch eine Nachtruhe im Freien, gut abgedeckt, versteht sich, möglich.
Am nächsten Morgen hole man die Schüssel erst mal wieder ins warme Zimmer und lasse den Teig akklimatisieren, eine Stunde ist hierfür mindestens anzuraten. Ein bis zweimal strecken und falten während dieser Zeit ist durchaus kein Fehler. Dann kippe man den Teig auf die gut bemehlte Arbeitsfläche, forme einen runden Laib so gut es eben geht, bemehle diesen und lege ihn zum Aufgehen in einen Suppenteller, den man ganz gut mit der nun ja leeren Teigschüssel abdecken kann. Ah ja, Schuß nach unten, empfiehlt sich, wofern ein rustikales Erscheinungsbild des fertigen Brotes erwünscht ist.
Ungefähr 40 min nach Beginn der Ruhezeit wird nun der Ofen in Gang gesetzt. Der Topf kommt, mit umgekehrtem Deckel, auf den Backofenrost – unterste Schiene- und der Ofen wird auf volle Pulle, 200° Umluft, hochgeheizt. Ist diese Temperatur erreicht schalte ich um auf Grill, Stufe 2, für 5 min, Stufe 4, für 5 min, Stufe 6, für 5 min, Stufe 8, für 5 min.
Jetzt heißt es schnell sein, Ofen auf, Bräter raus, Deckel runter, Brot in den Bräter stürzen, ( ich geb zur Sicherheit einen Streifen Backpapier zwischen Brot und Topf), Deckel drauf, schnell in den Ofen und wieder umschalten auf 200 Umluft.
Nach knapp 40 min nehme ich den Deckel des Bräters runter und lasse noch 10-15 min weiterbacken, für eine schöne braune Kruste.
Bräter aus dem Ofen. Brot aus dem Bräter, auf einem Gitterrost auskühlen lassen….. Selbstbeherrschung üben und zum Abendessen anschneiden.
Von der Reise zurück, war dies eine meiner ersten Taten, denn “ dein Brot schmeckt mir viel besser als das vom Bäcker“. Schön, oder?
das sieht richtig schön aus und macht mir Lust, mal wieder selbst zur Tat zu schreiten (was ich schon seit Monaten nicht mehr getan habe, da wir zwei ausgezeichnete Bäcker in der Nähe haben)
Sehr schön, wenn ich dich animieren kann, liebe Sabine!
Ein wirklich schönes Brot! Und ich backe ja immer auch alle anderen Brot im Topf, nicht nur die No Knead Varianten… So wunderbar praktisch und immer wieder eine Überraschung, wenn man den Deckel das erste Mal hoch hebt :D
Ich bin ja mehr die Ofenguckerin- aber Not macht erfinderisch. Und die Überraschung beim Deckel-Lüpfen macht das fehlende Ofenkino tatsächlich wett- fast.
Ein schönes Brot! Da hast Du ja ganz ordentlich getüftelt….ich habe das mal in meiner Mikrowelle versucht, die kann Heißluft immerhin bis 240°C. Die Brote gehen aber nicht so recht auf. Ich bin aber nicht auf die Idee gekommen, ein Topfbrot zu backen, das muss ich mal probieren :-)
mit 240° Heißluft müßte das gut gehen, wenn du den Topf gut vorheizt. Mir ließ es keine Ruhe, ich mußte das testen und es hat sich gelohnt. Auch die Idee den Deckel einfach falschrum aufzusetzen beim Vorheizen kam erst nachdem der Griff schon gelitten hatte.
Und das Brot-Rezept ansich ist unsre Favorit geworden, die Zugabe von Bier und Malz macht es so schön herzhaft.
… ich hatte gestern schon um die Ecke gelunst…. erst jetzt komme ich dazu, ein paar Zeilen zu hinterlassen….
Das Brot sieht SO hammerlecker aus!!! Alleine schon die Form… und dann die Kruste ….
Hach….. was kann das Leben doch schön sein ;)
GANZ liebe Grüße …. Katja = die nun WIRKLICH bald von sich lesen lässt ;)
Dankeschön.. Diese Methode eignet sich gut um sich mit dem Brotbackvirus infizieren zu lassen.
Und da ich kaum zum Lesen komme, hab ja noch Urlaub, kann ich gut auf dein Lebenszeichen warten! Hoffentlich kriege ich es dann auch mit……
[…] bei 250° 10 min mit Schwaden, dann runter auf 190° weitere 50 min. Oder nach meiner bewährten Umluft-Topf-Methode 60 min, die letzten 10 min ohne […]
[…] der bewährten Methode *klick* rührte ich […]
Im Topf ist mir ein Brot auch mal am allerbesten gelungen. Wo aber bekomme ich Lievito Madre??
Ich könnte dir einen Ableger schicken, bei der derzeitig herrschenden Kälte überlebt der bestimmt. Gegen das Versprechen ihn gut zu pflegen….
Das würde ich NATÜRLICH tun (wenn Du mir sagst wie?!?!)