Ich schwelge in Erinnerungen an ein wunderbar genußreiches Wochenende, an dem sich alles in der Küche um diese herrlichen Früchte drehte- eine Tüte voller Amalfi-Zitronen, erbeutet in der Stuttgarter Markthalle, und anschließend eine halbe Woche lang nahezu ausschließlich darüber nachgedacht welche Genüsse zitroniger Art ich damit veredeln könnte. Eine süße Köstlichkeit habe ich hier bereits vorgestellt, nun folgt der herzhafte Teil. Ein Huhn aus Frankreich, Zitronen aus Italien, Ideen einer Italienerin und eigene Erinnerung an Urlaubsgenuß in Griechenland vor vielen vielen Jahren, all das hat sich aufs Wunderbarste zusammengefügt.
Man nehme
ein Huhn
guter Qualität, meine Wahl fällt meist auf französisches Freilandgeflügel das auf dem hiesigen Wochenmarkt verkauft wird, und lege dies über Nacht in eine „brine“, eine Salzlösung im Verhältnis 20g Salz auf 1 Liter Wasser.
Am nächsten Tag, so in etwa 2 Stunden bevor der große Hunger kommt, presse man den
Saft einer Amalfi-Zitrone
aus und mische diesen in einem Bräter mit
Olivenöl– so ungefähr 125 ml
von jeder Flüssigkeit sollten es sein, insgesamt also 250 ml.
Man putze rsp schäle und schneide in etwa gleich große Stücke
500g Kartoffeln
1 Kg Lauch
1 Bund Lauchzwiebeln
und gebe dies zu der Flüssigkeit in dem Bräter. Weiterhin in kleineren Stücken kommen hinein
1 Zitrone (vorher eventuell 2 Scheiben für spätere Zwecke abschneiden)
3-4 Zehen Knoblauch
1/2 Bund glatte Petersilie
dies alles mische man gut durch und füge noch ein wenig frisch gemahlenen Pfeffer hinzu.
Nun wende man sich dem Huhn zu, nehme es aus der brine und lasse ein wenig abtropfen.
Eine weitere Amalfi-Zitrone
steche man mehrfach ringsum an und schiebe sie in den Bauch des Huhn. Wer mag kann noch ein wenig pfeffern; salzen jedoch ist durch das Einlegen komplett überflüssig! Ein oder zwei
Zitronenscheiben (s.o.) können noch unter die Brust- Haut geschoben werden- so man noch welche hat, Zitronenscheiben nämlich.
Sodann lege man das Huhn zu dem Gemüse in den Bräter und schiebe das Ganze in den vorgeheizten Ofen, 160° Umluft oder 180° Ober-Unter-Hitze.
Mit dem Huhn im Ofen verfahre ich wie folgt: 20 min auf der einen Seite, 20 min auf der anderen Seite, und die letzte halbe Stunde bringt es auf dem Rücken zu , so kriegt es ringsum Farbe. Gelegentliches Umrühren des Gemüses sowie Bepinseln des Hunhs mit dem Sud aus dem Bräter kann ebenfalls nicht schaden.
Ausnahmsweise sind nahezu alle Schritte bildlich festgehalten:
Vielleicht gewinnt es keinen Schönheitspreis, dieses Huhn, geschmacklich jedoch läßt es das Feld weit hinter sich.
Hat jemand einen Dampfgarer oder Dampfbackofen? Ich wäre neugierig ob speziell dieses Gericht dadurch womöglich noch an Klasse gewinnt
ich liebe Zitronenhühnchen. Und das hier ist Zitronenhühnchen de Luxe. Ich muss mal nach den Schönheiten aus Amalfi Ausschau halten…
Danke- de Luxe, das fand ich auch. Kaum steigerungsfähig, außer man nähme ein Bresse-Huhn.
Und die mallorquinischen Zitronen sehe ich als gute Substitution an, zwar nicht ganz Amalfi aber doch Klassen besser als all das was sonst so hier angeboten wird.
So ein schönes Hendl! Und der Turbohausmann isst Hendl nur, wenn man ihm nicht mehr ansieht, was es für ein Tier war. Das wurmt mich immer unglaublich, wenn ich so tolle Fotos sehe.
Oh jeh, das kann ich gut nachvollziehen dass dich das wurmt. Wenn Huhn, dann im Ganzen.. mir zumindest macht das vieel mehr Spaß!
Amalfi-Zitronen sind soooo toll! Und Hähnchen mögen wir auch sehr gerne! Sobald mir eine Amalfi-Zitrone den Weg kreuzt, werde ich zur Tat schreiten :)
Mit Dampfgarer kann ich leider nicht dienen…
Die Amalfi war natürlich die Krönung dieses Huhns. Bevor ich aber ganz verzichte täte ich auch mit einer anderen Zitrone vorlieb nehmen, zum Beispiel die aus Mallorca.
Hilfe, ich sitze hier fürchterlich hungrig und dann das. Keine Amalfi-Zitronen weit und breit in Sicht und nur eine Käasebrot wartet… ;-)
Wobei Käsebrot auch was Feines ist- ihr kocht meist abends, stimmts? Unter der Woche würde ich das nicht aushalten…