Für Gäste zu kochen macht Freude! Wollte ich allerdings nur dann welche einladen wenn genügend Zeit und Muße vorhanden ist um sich ausführlicher Vorbereitung zu widmen, oh weh, dann käme ich selten zu dem Vergnügen, fängt doch mein Wochenende üblicherweise erst am Samstag mittag an. Also kommt es auf die gute Planung an.
Da einerseits frisch gebackenes Brot oder Brötchen aus besagten Zeitgründen flachfielen, andrerseits etwas Begleitendes durchaus wünschenswert erschien fiel meine Wahl auf blättriges Käsegebäck. Das macht sowohl zum begrüßenden Glas Cremant wie auch zum abschließenden Schnaps oder wahlweise Kaffee eine gute Figur, und zu Allem was es zwischendrin gibt natürlich auch.
Die Idee stammt aus dem Bäcker-Baier-Buch, Käs-Stängele heißen sie dort und sind viel schlanker als das was ich aus dem Ofen gezogen habe. Wobei ein Gebäck das vorwiegend aus Butter besteht durchaus etwas üppigere Formen aufweisen darf, was meint ihr?
Anders als Bäcker Baier habe ich aus Gründen sowohl der Zeit- als auch der Kräfte-Ökonomie anstelle von klassischem Blätterteig den phänomenalen Quarkblätterteig verwendet- Dank geht an die österreichische Bloggerfraktion, sowohl Susi Turbohausfrau als auch Sina, die Giftige Blonde gehen souverän mit diesem Teig um und ich wage mich so langsam mit diversen Experimenten an ihn heran.
Man nehme
240g Mehl (Typ 550) und mische dies mit
240g abgetropftem Quark (gerne Topfen wenn erhältlich, ansonsten geht auch normaler Quark)
1 Prise Salz und reibe dahinein
240g kalte Butter.
Das Gemenge rasch zu einer Kugel zusammenkneten, grade nur so viel dass es zusammenhält und keinesfalls so lange und so glatt wie ein Mürbeteig, Butterflecken sind in diesem Teig geradezu eine Notwendigkeit.
Diese Teigkugel stelle man nun für mindestens 2 Stunden, gerne auch über nacht, kühl.
Sogleich wird nun ein zweiter Teig angefertigt, für die Käse-Komponente.
150g geriebenen Bergkäse verknete man mit
125g Butter
125g Mehl (Typ 550)
90g Sahne
und Gewürzen– frisch gemahlener Pfeffer, Paprika, Quatre Epices, Kümmel….. zu einem glatten Teig. Diesen rolle man zwischen Klarsichtfolie auf eine Größe von ungefähr 20×20 cm aus und stelle die Teigplatte ebenfalls in die Kühle.
Am Backtag nehme man zunächst den Quarkteig und rolle ihn auf einer gut bemehlten Fläche aus- etwas mehr als doppelt so groß wie die Käseplatte. Letztere wird nun auf dem ausgerollten Quarkteig platziert und dieser darübergeschlagen. Nun rolle man dieses Konstrukt aus- so ungefähr 1cm dick, bei mir ergab sich eine lange Bahn von ca 20cm Breite, von der ich die ersten Exemplare dann tatsächlich in Streifen geschnitten und zu Spiralen gedreht habe. Das paßte dem Teig irgendwie nicht, die Streifen haben sich teils sofort, teils erst beim Backen wieder begradigt, nur ein kleiner Teil behielt die Spiral-Form. So habe ich den Rest der Teigplatte aufgerollt und zu Mini-Schneckle geschnitten, was sehr gut klappte. Mit
Sahne abgestrichen und nach Geschmack mit
Mohnkörnle bestreut wandern die Gebilde in den vorgeheizten Ofen, 200° Umluft, 12-14 min bis sie leicht anfangen zu bräunen.
Kaum warn sie da, warn sie auch schon wieder weg.
Na bitte! Das sind doch Prachtstücke, die du da gezaubert hast.
Die Idee, den Quark abtropfen zu lassen, ist sehr gut. Irgendwo habe ich einmal gelesen, der deutsche Quark ist nicht so trocken wie österreichischer Topfen.
Mittlerweile mache ich doch ein paar Touren nach dem Rasten des Teiges. Ich bilde mir ein, er blättert dann noch ein bissi besser.
also eine Extra-Tour mach ich auch, eine ganz „schlampige“, mehr geben meine Hände nicht her. Und die Teilchen waren echt echt unwiderstehlich….
Die schauen großartig aus! Wie käsiger Blätterteig – ich bin total verzückt :D
und ganz ohne Ei- extra für dich!
Oh, die sind aber genau meine Kragenweite! Die werden nachgemacht. Und der Topfenblätterteig ist wirklich toll, den benutze ich sehr oft.
Hm, ich schmelze dahin. Bin genau wie Susanne ein großer Fan von salzigen Knabbereien! :-)
Und wenn du die in die Hand nimmst- werden sie bestimmt noch schöner!