Kreuz und quer durch‘s Alphabet schickt uns Melli von der Tomateninsel, auf der Suche nach vegetarischen Rezepten. Und auch mir als durchaus fleischliebendes Gewächs macht es Spaß mich auf die Suche nach vegetarischen Köstlichkeiten zu begeben. Naturgemäß fallen mir als begeisterter Bäckerin oftmals Kuchen ein, so war es auch beim Buchstaben „B“ der im November dran ist. Bananenkuchen, gibt es doch schon unendlich viele. Bourbon im Kuchen hatte ich auch schon einmal. Die zündende Idee kam nachdem mich mehrere Tage ein angebrochenes Glas hausgemachten Zwetschgenmuses etwas vorwurfsvoll aus dem Kühlschrank heraus anblickte. Da gab es doch dieses wunderbare süße Hauptgericht: Buchteln! Genau das Richtige um meinem Team und mir eine zum Zwecke der Fortbildung in der Apotheke verbrachte Mittagspause zu versüßen.
Gesagt getan schritt ich zur Tat. Die Rezept- Recherche fand diesmal nahezu ausnahmslos auf altmodische Art und Weise statt, abgehängt von Telefon und Internet wie ich momentan bin habe ich Kochbücher gewälzt. Glücklicherweise erinnerte ich mich rechtzeitig an die phänomenale Füllung in diesem Rezept um dies in ausgedruckter Form von der Arbeit mit nachhause zu nehmen.
Morgens früh schon vor dem Frühstück startete ich mit einem Vorteig aus:
100g Mehl Typ 550 (Gelbweizen)
50 g warmes Wasser
25 g Milch
1g Trockenhefe
die ich mit dem Löffel zusammenrührte und für ungefähr zwei Stunden in der Wärme aufgehen ließ.
Nach dem Frühstück bereitete ich ein Kochstück aus
10g Mehl Typ 550 (Gelbweizen)
90g Milch das ich in einer Tasse gut verrührte und dann in der Mikrowelle in Intervallen von 15 sec mit Durchrühren dazwischen solange erhitzte bis es eine kleisterartige Konsistenz annahmen. Danach stellte ich dieses Gemisch für eine knappe Stunde in die Kälte.
In den endgültigen Teig kamen:
beide Vorteige
490g Mehl Typ 550 (Gelbweizen)
1 El Lievito Madre
60 g Butter
25 g Pflanzenöl
2 Eier
2 Eiweiß
100 ml Milch
1 Prise Salz
20 g Zucker
1,5 g Trockenhefe
abgeriebene Schale von 1/2 Orange
den Teig ließ ich von der Maschine kneten, so ungefähr 4 min auf schwächster Stufe, dann durfte er 15 min ruhen und wurde dann nochmals auf Stufe 2 geknetet, ungefähr 6 min bis er sich vollständig vom Schüsselrand gelöst hatte. Er wanderte zum Aufgehen in eine geölte Schüssel in den leicht angewärmten (35°) Backofen, solange ich eine kleine Einkaufsrunde einlegte.
Wieder zurück widmete ich mich der Füllung, mahlte
200g Mohn; kochte
200 ml Milch mit
50g Honig auf und gab den gemahlenen Mohn sowie
2,5 El Zwetschgenmus
1 Bittermandel, fein gerieben
abgeriebene Schale von 1/2 Orange
2 El Rum hinzu.
In meiner Backform- hier das Unterteil des alten Gänsebräters- zerließ ich
160 g Butter, verteilte diese am Rand und Boden, und streute die Form mit
4 El braunem Zucker aus. Ein Trick vom Meisterbäcker; der für eine knusprig-karamellige Unterseite sorgt…
Den schön aufgegangenen Teig teilte ich in 14 Portionen, füllte jede mit etwa einem Esslöffel der Füllung, drehte sie zu Buchteln zusammen und setzte sie mit der Naht nach unten in die vorbereitete Form. Im Backofen bei 35° durften die Buchteln noch etwas aufgehen, ungefähr 20 min, bis ich den Ofen einschaltete- auf 180° Heißluft. Nach gut 30 min waren die Buchteln fertig gebacken und wurden, noch warm, mit hausgemachter Vanillesauce genüßlich verspeist, sie ergaben eine hervorragende Grundlage für die nachfolgende Aufnahme geistiger Nahrung.
Sehr lecker! Nehme ich Mal eben ins Programm auf. 😊
Liebe Grüße
San
unbedingt, liebe San, unbedingt!
Ich habe tatsächlich noch nie Buchteln gemacht, glaube ich. Immer „nur“ Dampfnudeln. Womöglich sollte da mal jemand etwas ändern….
Die Buchteln haben den Vorteil der Füllung vor den Dampfnudeln… und mit der Butter-Zucker-Kruste nach diesem Verfahren- also ich weiß was ich mittlerweile vorziehe.
Buchteln! Eine echte Kindheitserinnerung – vielen Dank dafür! Ach, die sehen so toll aus. Ich bekomme echt Appetit.
Witzig, „Kindheits-Erinnerung“ war auch das Thema bei den Mit-Esserinnen. Meine Kinderzeit kannte das nicht…
Buchteln habe ich auch noch nie gemacht, es gibt noch so viel zu entdecken. Deine sehen jedenfalls großartig aus!
Danke- da hat sich das Feilen an der Teig-Rezeptur gelohnt, für ein Lob von dir!
Die Idee mit der Mohnfülle ist ausgezeichnet Ich bin immer fantasielos und es kommt Powidl, bestenfalls Marillenmarmelade in meine Buchteln. Deine Variante find ich sehr toll.
die Idee ist ja geklaut…. und schmeckt wirklich fantastisch. Wobei nur mit Powidl schmeckt auch toll.
Da läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Deine Buchteln sehen so lecker aus. Ich muss die endlich mal selbst zubereiten. Bislang hat es immer nur für Dampfnudeln „gereicht“ ;-)
LG Melli
Dampfnudeln, so richtig im Topf auf dem Herd gemacht, sind auch eine hohe Kunst.