
Zorra hat zum BBD aufgerufen, bedauerlicherweise zum letzten Mal. Sehr schade, mir hat es immer viel Spaß gemacht diese Herausforderung anzunehmen und mir für ein gesetztes Thema eine kreative Umsetzung einfallen zu lassen. Jammern nutzt nie nix, also backe ich dem Thema gemäßt einen Guglhupf.
Inspiration hab ich mir in diesem Buch geholt, eine hervorragende Quelle für ausgefallene Back-Ideen, hier sind viele Varianten klassischer Backwerke zu finden. Und der gefüllte Gugl, der wartet schon sehr lange auf seine Verwirklichung. Wie bei allen Rezepten hilft es den Verstand zu benutzen, mir erschien die Zuckermenge mit knapp 5oog fast schon gesundheitsschädlich hoch, ich habe massiv gekürzt, Zutaten ausgetauscht, das Ergebnis kam sehr gut an.
Los geht’s, wie gewohnt bei mir, mit Vorteigen. Zwei sind es diesmal, ein Hefevorteig der eine gewisse Verwandtschaft mit der Biga nicht verleugnen kann, und ein Ansatz mit Lievito Madre.
Man nehme
75g Mehl Typ 550
40g Wasser
0,5g Trockenhefe und knete daraus eine feste Teigkugel.
Mit
40g Lievito Madre
40g Mehl Typ 550
20-25gWasser verfahre man ebenso. Die beiden Teigkugeln nehmen nebeneinander in einer Schüssel Platz, und dürfen im Kühlen ( ca 15°) ungefähr 8 Stunden ihre Triebkraft entwickeln.
Nun wird der Gesamt-Teig geknetet, zu den beiden Vorteigen gesellt sich
300g Dinkeldunst
65g Weizenmehl Typ 550
60g Zucker
175 ml Milch
0,5g Trockenhefe
60g zerlassene Butter
1 Ei
2g Salz
abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone
1Tl echter Vanillezucker
1El Rum ( von den Rumrosinen)
alles wird zu einem glatten Teig geknetet, heute bei mir per Handrührgerät und anschließend mit den Händen. Nun heißt es wieder warten, über Nacht, so 12 Stunden, wiederum im Kühlen, bei ungefähr 15°.
Es empfiehlt sich zu diesem Zeitpunkt den
Quark zum Abtropfen in ein Sieb zu geben sowie die
Rosinen in Rum zu baden.
Nach dem gemütlichen Sonntagsfrühstück geht es an die kreative Umsetzung der Füllungen. Für die Mohnfülle nehme man
125g Mohn
50 g Mandeln
1 Bittermandel, mahle dies alles gemeinsam bis das Öl aus dem Mohn Austritt, erkennbar an der dunklen Farbe die sich entwickelt. Diese Gemisch übergieße man mit
125 ml kochender Milch
2El zerlassener Butter, mische gut und füge hinzu
1El Vanillezucker
abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone
60 g Zucker
1/2 Tl gemahlener Zimt und mische abermals gut durch.
Für die Quarkfüllung bedarf es
250g Quark abgetropft gewogen (ausgehend von ca 300-350g)
Saft und Schale von 1/2 Zitrone
1 Ei
60g Zucker
2El Stärkemehl
1 Tl Vanillezucker
2El zerlassene Butter, dies alles wird mit dem Schneebesen glatt gerührt.
Nun wird der Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ausgerollt, auf eine Größe von ungefähr 30 x 50 cm. Ich benutze als Maß meine Hände, eine Spanne mißt ziemlich genau 20 cm. Auf diese Fläche verteile man nun die Mohnfülle. Die Quarkmasse kommt in einem dicken Streifen auf die Längsseite,
2 Äpfel, geschält, entkernt und gerieben, werden über die ganze Fläche verteilt und zum Schluß noch die Rumsrosinen malerisch auf der ganzen Fläsche verteilen. Ich gebe zu diese nicht abgewogen zu haben…..
Zeit die Backform vorzubereiten. Hefe-Gugl sind glücklicherweise eher unproblematisch was das Stürzen aus der Form angeht, mit Hilfe des Backtrennsprays vom Profi- Sohn kann garnichts mehr schiefgehen.
Nun wird aufgerollt, von der Quark-Seite her. Die Rolle wird in die Form bugsiert, falls möglich sollte die Naht innenliegen. Es schließt sich eine nochmalige Geh-Zeit von ungefähr einer Stunde an dann kommt das Werk in den Ofen, bei mir Umluft, vorgeheizt auf 175 . Nach einer Backzeit von ungefähr 45 min kommt der Gugl aus dem Ofen, wird auf ein Kuchengitter gestürzt und sofort mit flüssigem Honig bepinselt.
Eine feine Sache, so ein üppig gefüllter Guglhupf. Oder?
Ein toller Gugelhupf! In Österreich haben wir eine Variante mit Nussfülle, das nennt sich dann Kärntner Reindling. Aber deine Mohnfülle ist sicher ganz arg gut.
Verkaufst du eigentlich Bittermandeln in der Apotheke?
ahemmm, ich schreib dir! Über Nüsse hatte ich auch nachgedacht, die Mohn-Quark-Variante lachte mich halt mehr an.
Oh, der sieht aber toll aus! Und mit Mohn, Mohn mag ich so gern.
Danke! Mohn und Quark und Rumsrosinen sind ziemlich unschlagbar….
Schönes Rezept und mal was Anderes. Ich mag Mohn sowieso gern. Ich werde meinen Post heute in Angriff nehmen, der Kuchen ist schon längst verzehrt.
Was ist denn eigentlich „Dinkeldunst“?
Dunst ist wohl ähnlich wie doppelgriffiges Mehl, beliebt für Nudeln, Spätzle und eben Hefeteig- ich backe sehr gerne den Zopf damit. Gibt es bei uns in der Mühle zu kaufen. Du kannst problemlos Typ 550 stattdessen verwenden, all-purpose heißt das glaube ich bei euch. Vielleicht mit etwas Grieß gemischt. Und auf deinen Hupf freu ich mich…
Ich hab’s ja schon gesagt, dagegen ist meine Schnitte von neulich wirklich flink gemacht. ;-)
Danke, ich gucke etwas skeptisch- sicher kommt es auf die Übung an. und die ist bei mir eher bei der Hefe & co.
500 g Zucker, echt! Wie gut, dass du so eine erfahrene Bäckerin bist. Das Endprodukt sieht sehr sehr köstlich aus. Vielen lieben Dank, dass du auch nochmal zum Abschied mitgebacken hast!
PS: Ich habe auch schon eine neue Idee, schliesslich müssen wir weiterbacken. ;-)
oh das find ich schön und freu mich schon auf die neue Idee- klar müssen wir weiterbacken.
Ja, das Thema Zucker, nicht ganz ungefährlich in diesen Mengen.