Jazzy Dishes wünscht sich Barbara vom schönen Blog „Ein Topf Heimat“. Jazz ist Musik, völlig klar dass ich da nicht widerstehen kann.
Wobei für mich, aufgewachsen in den 60er-Jahren, Jazz lange Jahre eher ein Schreckgespenst war. Es war die Hoch-Zeit des Free Jazz, entstanden aus dem Be bop, schnelle Rhythmen, kaum erkennbare Melodien, denkbar schlecht zum Mitsingen geeignet, fand ich diese Musik einfach nur furchtbar. Das ging soweit dass ich obwohl immer eine gute Sängerin dem „Jazz-Chor“ an unsrer Schule fernblieb.
Jahrzehnte später fing mich der Jazz dann doch ein, singenderweise, mein erster Work-Shop mit meinen ersten Geh-Versuchen im Solo-Gesang stellte neben Pop- und Gospel- auch Jazz-Standards vor. Und, was soll ich sagen? Die Liebe kam, heftig und anhaltend, es vergeht kaum ein Jahr in dem ich nicht mindestens ein Wochenende meiner Stimme und dem „Real Book of Jazz“ widme.
Nach und nach gruben sich auch Erinnerungen den Weg frei, meine Mutter, wie sie berichtete über Sammy Davies Jr oder Ella Fitzgerald, für die sie sich die Nächte vor dem Fernseher um die Ohren schlug.
Ganz klar also dass bei mir gesungen wird, Vocal Jazz ist meine Welt. Höchstes Glück wenn sich ein Piano und ein Bass dazugesellen und ich meine ur-eigene Interpretation eines Stücks entwickeln kann. Zuvor höre ich mir verschiedene Versionen an, lausche den Stimmen und Stimmungen, auch der Rat einer Fach-Frau ist nicht zu verachten die mich und meine Stimme einschätzen kann.
So, und wie kriege ich nun die Kurve zum Jazzy Dish? Welches Stück, welches Gericht? Begin at the beginning, ist in solchen Fällen ein guter Tipp. The beginning, im Süden der USA, vor gut 100 Jahren, hörte man so dies und das- irgendwann verbreitete sich die Kunde- The Southland gave birth to the Blues!
Das Stück stammt aus dem Jahr 1926, tauchte verschiedentlich in Filmen auf und wurde irgendwann zum „Signature Song“ des von mir hochverehrten Sammy Davies Junior. Eine Auswahl an unterschiedlichsten Interpretationen schließt sich an:
a capella und aus neuerer Zeit
Dinah Washington
ganz ohne Worte geht’s auch
Und nun wird der Löffel geschwungen- im Takt, ist doch klar, oder?
Passend zum tiefen Griff in die Geschichte habe ich mir ein Basic des Südens ausgesucht- keine Mahlzeit ohne „Biscuits“ , und es gibt unglaublich viele Variationen dieses einfachen Themas.
Ich habe mich von meinem Buch* inspirieren lassen und meine Interpretation der
„Hot Crispy Buttermilk Biscuits“ entwickelt.
Die erste Aufgabe- Backofen vorheizen, und zwar auf 500° Fahrenheit was 260° C entspricht und mein Ofen nicht hergibt. Also dann eben nur 250°C.
175 g Manitoba-Mehl habe ich mit
50g Ruchmehl (Typ 1200)
8 g Backpulver
1/4 Tl Natron
7,5 g Salz
gut gemischt. Es kommt hinzu
60g Gänseschmalz (Schweineschmalz geht auch, Susi) , grob mit den Fingern ins Mehl gerieben so dass noch Stücke erkennbar sind.
3/4 Tasse Buttermilch wird untergemischt, das Gemisch auf die Arbeitsfläche gekippt und grade nur so zur Kugel zusammengeknetet. Je weniger Kneten, desto besser blättern die Biscuits auf, da muß ich noch etwas üben.
Nun wird ausgerollt, einen knappen Zentimeter dick, mit einem Glas 8 große Taler ausgestochen- das Glas soll dabei nicht gedreht werden! Ab aufs vorbereitete Blech damit, wer mag kann die Biscuits noch mit einer Gabel einstechen. Die Teig-Abschnitte so wie sie sind drumrum auf dem Blech platzieren und ungefähr 10-12 min backen.
Wenn die Biscuits eine schöne goldbraune Farbe haben kommen sie aus dem Ofen und werden sofort mit zerlassener Butter bepinselt.
Und können dann zu jeglicher Mahlzeit gereicht werden, wie beispielsweise Peters Southern Beans. Oder in meinem Fall Paprika mit orientalischen Linsen gefüllt. Auch hier sind jeglicher Interpretation Tür und Tor geöffnet…..
So, und nun kommt Sammy Davies Jr zu Wort- Vorhang auf für the Birth of the Blues
*- Osiander, der regionale Buchhändler, und ich freuen uns über Bestellungen.
Biscuits sind etwas feines.Ich muss auch mal wieder welche machen :-).
dies war mein erster Versuch, ich möchte noch ein wenig üben! Schmecken tun sie wunderbar….
Liebe Anna, wasfür eine wundervolle Musikauswahl, da groovt der Tag gleich! Und die Cookies werden probiert! danke fürs Mitmachen! Toll!
Schön dass dir meine Musik gefällt- und die Biscuits, mir schmecken die auch ohne was dazu, auch wenn sie eigentlich Begleitung zum Essen sind.
Biscuits habe ich tatsächlich zum letzten Mal in Georgia gegessen und das ist schon über 20 Jahre her… wird wohl Zeit, sie mal selber zu machen. :-)
und bestimmt gelingen sie dir besser als mir. Ich werde weiter üben- denn geschmeckt haben sie sehr gut.
Ach, da ist ja der Jazz.Beitrag! Man merkt, du bist mit Leib und Seele der Musik verfallen. Sehr gelungen, dieses Posting!
danke! Ja, fast wäre ich Musikerin geworden, da hat nicht viel gefehlt.
Liebe Christine, leider komme ich erst jetzt dazu,
deine Geschichte mit Musik und Biscuits zu genießen.
Ich finde es ja sehr schade, dass sich nur so wenig
Teilnehmer zu diesem tollen Thema gefunden haben.
Mit leckerem Gruß,
Peter
ja da hast du recht, das ist schade. Ich bin froh dass ich das event rechtzeitig entdeckt hatte um mir ein paar Gedanken zu machen…