It’s a kind of magic…

Lesehunger ist wieder da!

Zu meiner großen Freude hat die liebe Shermin nach ihrer wohlverdienten Baby-Pause dieses Event wiederbelebt.  Die Beiträge hierfür sind naturgemäß mit höherem Aufwand verbunden, schließlich will ein Buch gelesen, für vorstellungswürdig empfunden, nochmals gelesen, eine kulinarische Besonderheit ausgewählt und zubereitet werden. Und damit ist es nicht getan, denn all dies möchte ja dann noch in schönen Worten ansprechend dargebracht werden so dass die geneigte Leserschaft zum Nachlesen des Buches animiert wird. Oder sich zumindest ein Bild machen kann- ob dies spezielle Buch den erlesenen Geschmack trifft.

Zudem steht dieser Monat ganz im Zeichen der

#Autorinnenzeit;

die Gelegenheit schreibende Frauen mehr ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Klar also dass hier eine schreibende Frau zu Wort kommt:

Mamen Sanchez und ihr Debut-Roman: „Die schönste Art sein Herz zu verlieren“

Auftritt Manchego, seines Zeichens Polizist in Madrid, der eigentlich ganz anders heißt. Vor ihm stehen zwei Engländer auf der Suche nach Atticus Craftsman.

Atticus, der nach Madrid reiste um den spanischen Ableger einer englischen Literaturzeitschrift aufzulösen und den fünf Mitarbeiterinnen zu kündigen.

Diese fünf Mitarbeiterinnen sinnen einen Plan aus um wenigstens Zeit zu gewinnen. Infolge dieses Plans reist Atticus nach Granada um einer andalusischen Großmutter ein literarisches Vermächtnis zu entlocken- und verschwindet. Zumindest für den Rest der Welt.

Seiten voller Komik, literarische Anspielungen, eine wunderbare Sprache (ich bedaure kein spanisch zu können, wie schön muß erst das Original sein!) verbinden sich zu einem wahren Kaleidoskop, jedes Kapitel zeigt wieder ein neues, überraschendes Bild.

Mir gefällt besonders die winzige Prise an übersinnlichen Phänomenen: Mutter und Sohn, mehrere tausend Kilometer enfernt, träumen zugleich der Sohn würde in einem Topf voll Earl Grey von Eingeborenen gekocht.  J.R Tolkien als Voyeur.  Rauch, der-imaginär oder nicht- beim Ränkeschmieden in der Frauenrunde aufsteigt.

Natürlich wird in diesem bunten fröhlichen Roman gegessen und getrunken, Churros mit dicker heißer Schokolade, Poteja, ja sogar spanischer Kartoffelsalat tritt in Erscheinung. Dennoch habe ich etwas Anderes ausgesucht, nämlich besagten Earl-Grey-Tea, der sich von Anfang bis Ende durch das Buch zieht. Earl-Grey Tea der Firma Twinings, anderer darf es für Atticus nicht sein- auch wenn der Mann im Verlauf des Buches eine erstaunliche Wandlung durchmacht, Earl Grey, der bleibt. Wobei…. mehr verrate ich nicht, lest selbst sollte ich euch neugierig gemacht haben.

Anlaß also für mich die Zubereitung einer guten Tasse Tee niederzuschreiben. Earl Grey eignet sich hierfür hervorragend, mit seinem feinen Bergamotte-Aroma das nur bei der entsprechenden Behandlung imstande ist seine Magie zu entfalten ….

How to make a perfect cup of Earl-Grey Tea

Nur zwei Zutaten sind vonnöten:

Zum Einen- Wasser. Leitungswasser kann verwendet werden, sofern es nicht zu hart ist. Bitte das abgestandene Wasser aus der Leitung ablaufen lassen und beispielsweise zum Gießen der Blumen verwenden. Erst wenn es erfrischend kühl aus der Leitung kommt den Kessel oder Kocher drunterhalten. Wer hartes Wasser hat dem sei die Verwendung eines Wasserfilters empfohlen, alternativ stilles Mineralwasser.

Und wieviel davon? Nun, für eine Vieltrinkerin wie mich darf es gleich ein ganzer Liter sein, als Mindestmenge empfehle ich einen halben Liter.

Für Earl Grey, dessen Basis ein schwarzer Tee ist, sollte das Wasser richtig sprudelnd kochen, wers ganz genau nimmt wärmt die Kanne vor was bei kleineren Mengen durchaus anzuraten ist.

Zum Zweiten- Teeblätter. Vergeßt die Regel „ein Teelöffel für jede Tasse und noch einer für die Kanne“, und zwar schnell. Klar könnt ihr so einen Tee kochen- der wird optisch kaum von Kaffe zu unterscheiden sein und bedarf mindestens Milch und Zucker um irgendwie genießbar zu werden. Ob sich aus solch einem Sud die magische Wirkung des Earl-Grey entfalten kann? Ich halte es für mehr als unwahrscheinlich. Nehmt lieber für jeden halben Liter ungefähr einen nicht gehäuftenTeelöffel voll der feinen Blätter und gebt diese in ein großes Sieb, sie sollten Platz haben um sich mindestens auf das dreifache ihrer Größe entfalten zu können.

Habt ihr Alles? Wasser kocht? Kanne, Sieb, Blätter, stehen bereit? Dann nix wie aufgießen, im hohen Bogen, und exakt 4 Minuten ziehen lassen.

 

Nehmt euch immer wieder Zeit, für diese kleine Zeremonie, auch für euch ganz alleine, und genießt- am Besten mit einem guten Buch. Ich hab da eine Empfehlung…

 

 

 

Im Bücherstapel finden sich links zu diesem und anderen Büchern (im Aufbau)

 

 

10 Gedanken zu „It’s a kind of magic…

  1. Jetzt habe ich große Lust auf das Buch UND den Tee. Auch wenn es wohl ein Darjeeling wird, da ich den Earl nicht so mag in seinem Bergamotte-Anzug. Vielen Dank auch für die Erinnerung an „Lesehunger“! Nur: Wieso musst Du das Buch 2x lesen?

    1. Ich bin vom Stamme der Schnell-Leserinnen, das erste Durchlesen ist meist mehr ein Durch-Rennen weil ich ja dringend wissen muß wie es ausgeht. Der zweite Durchgang offenbart dann Feinheiten und Details, und wenn ein Buch – wie dieses- durch schöne Sprache gefällt hat es durchaus eine Chance immer mal wieder zur Hand genommen zu werden, so wie ich auch ein schönes Musikstück immer wieder genießen kann.

  2. Ah, eine gute Tasse Tee und ein Buch! Wunderbar. Wobei ich Earl Grey für Sonntagnachmittage aufhebe; der darf mit seinem intensiven Zitrusaroma durchaus etwas Besonderes bleiben.

  3. Ach, ich liebe Earl Grey. Sofern es ein Guter ist. Wobei, Lady Grey ist mir noch lieber.
    Und das mit dem Löffel Tee pro Tasse und einen für die Kanne, das hält sich ja immer noch. Wird hauptsächlich auf Teepackungen empfohlen – ich vermute ja, um den Absatz anzukurbeln.

    1. Wahrscheinlich hast du recht, andrerseits- wenn dann der Tee nicht schmeckt ist das dem Absatz auch nicht förderlich. Und Lady Grey mag ich auch sehr gerne, nur für dieses Buch mußte es Twinings Earl Grey sein. Zwingend.

  4. Eine Tasse Tee und ein gutes Buch sind unverzichtbar und gehören einfach zusammen. Schön hast du das vorgestellt. Genau so muss das sein.

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