Welch grandiose Brücke für meine hauptsächlich mit leiblichen Genüssen beschäftigte Seite zur Kunst unsrer Dichter und Denker!
Kürzlich war es wieder einmal soweit, mit einer Freundin besuchte ich die Ausstellung
„Rilke und Russland“ im Literaturmuseum der Moderne.
Kurz: LiMo. Ganz offiziell, wie am Titelbild oben deutlich zu erkennen.
Das Museum befindet sich in Marbach am Neckar, ja genau dort wo- angeblich- Queen Elizabeth von England einmal gefragt haben soll „where are the horses?“. Horses-Fehlanzeige. Buchstaben, Wörter, Literatur, neueren und älteren Datums findet der interessierte Besucher allerdings zuhauf. Den Anfang machte 1903 das „Schiller-National- Museum“ , stimmt nicht ganz, denn zuvor gab es schon im Schillers Geburtshaus eine Ausstellungsstätte. 1955 war das Ziel der Schillergesellschaft unter anderem deutsche „entartete“ Schriften, Bücher, kurz Literatur zu sammeln um sie der Nachwelt zu erhalten. Das Museum wurde zu klein, das deutsche Literatur-Archiv wurde gegründet. Etliche Jahrzehnte später, 2006 wurde für die Literatur ab 1900 ungefähr ein eigenes Ausstellungsgebäude eröffnet, eben jenes „LiMo“.
Was gibt es dort zu sehen? Ein Highlight noch vor dem Eintritt ins eigentliche Museum ist der
Landsberger Poesie-Automat, eine Kreation von Hans Magnus Enzensberger.
Alleine deswegen würde ich, wohnte ich in der Nähe, sicher sehr oft das Museum aufsuchen und mir ein, zwei Gedichte für den Tag mitnehmen.
Die Ausstellung- Papier, Original-Schriften, Briefwechsel, Zeitungen, Tagebücher… hier gibt es eine sehr gute Beschreibung dessen was zu erwarten ist.
Einfach so dieses Museum zu besuchen, davon rate ich dringend ab. Die Ausstellungsstücke sind optisch eher unspektakulär und bedürfen der Erklärung. Zudem ist die Fülle an Exponaten etwas überwältigend. Mit einer kompetenten Führung, so wie wir das Museum nun schon mehrfach erleben durften, macht das Ganze aber großen Spaß und ist hoch-interessant. Zum Beispiel zu erfahren, beim Betrachten eines verschlossenen Pakets, dass dieses dem Archiv vermacht wurde mit der Auflage es frühestens im Jahre 2020 zu öffnen (kann auch ein anderes Jahr gewesen sein) um sicher zu sein dass niemand der vom Inhalt Betroffenen noch am Leben sein wird.
Oder zu erfahren wer mit wem und warum und so ein Bild von der vielfach verflochtenen Szene der schreibenden Zunft zu gewinnen.
Rilke und Russland, die aktuelle Sonderausstellung (die am Tag nach uns höchsten Besuch unsrer Landes- und Staatshäupter erhielt) war für die vorgesehene Stunde fast zu umfangreich und konnte dadurch nicht ganz den Charme der vorherigen Themen entfalten. Dafür hatte ich ein Fotografiergerät dabei und kann euch bißchen was zeigen…..
Limo, solche zum trinken, die gibt es in dem kleinen Selbstbedienungscafe. Ausgestattet mit etlichen Bücherregalen lädt es durchaus zum Verweilen ein….
Was für ein Gedicht, das du da ausgesucht hast …. Ich bin grad dahingeschmolzen. 💜💙💛💚
Da wir in Wien ja quasi in einem Museum wohnen, wie manche Leute behaupten, habe ich das Glück, regelmäßig in dem einen oder anderen zu sein, aber eines der Literatur der Moderne haben wir leider nicht.
ja in Wien hab ich auch schon Museen besucht- ganz andre halt. Dieses empfiehlt sich wirklich nur mit einer Führung zu genießen.