Zitronenkuchen mit „wow“

Rezepte für Zitronenkuchen gibt es unzählige, mindestens die Hälfte davon schmücken sich mit dem Etikett „bester“ Zitronenkuchen. Meiner bescheidenen Meinung nach sollte ein Zitronenkuchen eine gewisse Leichtigkeit mitbringen, folgerichtig war mein bisher beliebtester ein abgewandelter Biskuit, luftig und nicht so süß, das feine Zitronen-Aroma wird nicht durch Unmengen von Butter und Zucker erschlagen.

Nun aber! Sah ich letzte Woche in diesem Internet diesen Kuchen, der derart laut „Nachmachen, unbedingt nachmachen“ schrie dass ich gar keine andere Wahl hatte als mich in meiner ersten freien Minute in die Küche zu stellen.

Ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten hatte ich alle Zutaten bereitgestellt bevor ich anfing, schließlich stammt das Rezept im Ursprung vom Meister Pierre Hermé, da kann ein wenig mehr Sorgfalt als üblich keinesfalls schaden.

So habe ich mich als erstes mit der Größe der Backform beschäftigt, und stellte fest meine mir zur Verfügung stehende ist um etwa ein Drittel größer als die angegebene.

Zudem erschien mir die verwendete Zuckermenge für unseren Geschmack etwas zu hoch. Und Mehl Type 405 war auch keines im Haus…. Kreativität war gefragt.

Nun aber der Reihe nach:

20g Zitronat und

10g Orangeat, beides aus Eigenherstellung, habe ich in

3 El Rum eingeweicht.

60g Mandeln (solche aus Mallorca, geschält und leicht geröstet) kamen in den Blitzhacker um sich, fein gemahlen, mit

200g Weizenmehl Typ 550

60g Stärke

1/2 Päckchen Backpulver in einer Schüssel gründlich zu vermengen. Orangeat und Zitronat kamen, abgetropft, ebenfalls in den Blitzhacker und die abgeriebene Schale von

2 Zitronen mischte ich mit dem zerkleinerten Orangeat und Zitronat sodann unter das Mehl.

100g Butter wurden mit

30g Sonnenblumenöl gerade so geschmolzen.

3 große Eier schlug ich mit

120g Zucker und

1 Prise Salz hellschaumig auf, gab

150g Sahne sowie den Einweich- Rum hinzu, diese Mischung verrührte ich mit der Mehlmischung „klümpchenfrei“. Zu guter Letzt rührte ich die flüssige abgekühlte Butter unter, gab die Masse in die vorbereitete Kastenform die ich in den Ofen schub, bei 160° Umluft. Auf das im Originalrezept beschriebene Einschneiden nach 15 min verzichtete ich, da zu befürchten war die Ofentüre ginge nach einer weiteren Öffnung nicht mehr zu schließen. Der Kuchen verhielt sich aber recht anständig und riß dekorativ in der Mitte auf, wie ihr gut sehen könnt.

Während der Kuchen buk kochte ich einen Sirup aus

80g Wasser

30 ml Zitronensaft

30 g Zucker. Nach der Backzeit ließ ich den Kuchen ein paar Minuten (5 oder7) abkühlen, stach ihn mehrmals ein und tränkte ihn mit dem Sirup.

Gut eine Stunde später nahm ich den Kuchen aus der Form, erhitzte ungefähr

3 El Zitronengelee (hausgemacht, Rezept gibt es noch keines), pinselte die Oberfläche schön damit ein und streute

Mandelsplitter dekorativ drüber. Lieber hätte ich gehackte Mandeln gehabt, im Original werden feingehackte kandierte Orangen und Zitronen verwendet- also da gibt es Raum für kreative Ideen.

Meine Fotos werden diesem neuen Lieblingskuchen nicht sonderlich gerecht, wichtiger war und ist der Genuß den dieser zitronenwolkige Kuchen uns bereitet hat, wir wurden richtig ein wenig andächtig schweigsam, so fein schmeckt er. Und hält auch ein paar Tage frisch- gäbe man ihm theoretisch die Chance dazu.

Klein, fein, wunderbar… wie dieses Lied.

8 Gedanken zu „Zitronenkuchen mit „wow“

  1. Dieses Rezept hat mich letzte Woche auch so angelacht, dass ich es mir abgespeichert habe. So schnell komme ich nicht dazu, dass ich den nachbacke, aber zum Glück hast du das schon übernommen! Super, dass der Kuchen wirklich so toll schmeckt wie er klingt!

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