Zorras Kochtopf feiert Geburtstag, 13 Jahre, für einen food-blog durchaus ein stolzes Alter. Die liebe Zorra wünscht sich Guglhupfe zum Blog-Geburtstag– klar doch dass auch ich einen solchen für sie backe, trotz aller Hindernisse auf dem Weg.
Wußtet ihr übrigens dass bereits die alten Römer dem Hupf ähnelnde Backformen besaßen?
Ganz so alt ist mein Rezept nicht, fündig wurde ich wieder einmal in meiner unschätzbaren Time-Life-Bibliothek. Dort ist als Quelle für diesen feinen Hupf angegeben:
„Mehlspeisen aus Österreich“ von Eva Bakos.
Natürlich habe ich das Rezept nicht einfach abgeschrieben sondern angepaßt an meine inzwischen erworbenen Kenntnisse für Hefegebäck, so beginnt das Abenteuer mit zwei Vorteigen:
Teig 1:
60g Lievito madre
60g Weizenmehl Typ 550
30g Wasser werden gut miteinander verknetet.
Teig 2:
80g Weizenmehl Typ 550
40g Milch
1g Trockenhefe
werden ebenso miteinander verknetet; beide Teige dürfen sich in der Wärme über mehrere Stunden entwickeln, 6 wären ideal, bei mir waren es umständehalber nur 4.
Für den endgültigen Teig werden den beiden Vorteigen hinzugefügt:
260g Mehl Typ 550
100g Dinkeldunst
0,5g Trockenhefe
90g Zucker
1 El Vanillezucker (echt, 10%)
1Prise Salz
3 große Eier
2 El Rum
3 El Milch
abgeriebene Schale von 1 Zitrone
150g Butter in kleinen Stücken.
Dies alles lasse ich verkneten bis ein glatter Teig entsteht, der sich über Nacht in einem kühlen Raum seiner Entwicklung hingeben darf.
Am nächsten Morgen fabriziere ich zunächst die Füllung aus
120g Walnüssen, feingehackt
1 El Brösel die gemischt werden; dazu gesellen sich
3 El Milch
1 El Butter
40g Zucker
2 El Rum
alles wird zu einer cremigen Masse gerührt.
Nun wird die Form vorbereitet, diesmal bin ich mutig und verwende eine alte schwäbische Form, Erbstück im Hause B.; gut eingebuttert und eingemehlt.
Der Teig kommt auf die leicht bemehlte Arbeitsfäche, ich forme ihn zu einer Rolle von etwa 10 cm Durchmesser und schneide diese Rolle in Scheiben, so ungefähr 12-15 Stück. Nun verteile ich die Füllung gleichmäßig auf alle Scheiben, sodann schichte ich die Scheiben überlappend in meine Guglhupf-Form.
An einem warmen Ort darf der Hupf noch eine Weile hochgehen, bis er dann bei 160° Heißluft etwa 40 min in den Ofen kommt. .
Nach dem Backen darf der Hupf einige Minuten ruhen bevor er gestürzt und zur Feier des Tages mit Puderzucker bestäubt wird.
Ein wunderbar altmodischer Kuchen der zum Frühstück genausogut schmeckt wie zum Nachmittagskaffee- ich hoffe er gefällt dir, liebe Zorra!
Was kann besser passen als „Wiener Blut“, getanzt beim Kaffeesiederball zu Wien
Ein schönes altes aber sehr aufwendiges Rezept.
So sehr aufwendig find ichs garnicht, wie beim Brotbacken heißt es halt rechtzeitig anfangen. Am längsten dauert das „Patzerln“….
Oh, der sieht aber toll aus! So etwas Ähnliches habe ich schon einmal irgendwo bewundert; ich muss mich wohl mal dranmachen….
Danke; der Kuchen ist schon lange in meinem Repertoire, immer mal wieder hole ich ihn hervor und freu mich jedesmal.
Klar gefällt mir der! Ich nehme gleich 2 Stück mit, eins für heute Nachmittag und eins für morgen zum Frühstück. ;-)
Sehr fein, liebe Zorra- ich bin schon gespannt aufs Geburtstags-Buffet!
[…] Katha, Katha-kocht!Kirschen, Schokolade und Tonka, dieser Gugelhupf kann nur schmecken! Alt-Wiener Patzerlguglhupfvon Christine, Anna Antonia- HerzensangelegenheitenEine Alt-wienerische Spezialität in einer […]
Was für ein interessantes Rezept! Diese Art von „Scheibentechnik“ war mir bisher ganz unbekannt bei Kuchen.
Mein Gugelhupf zum Blog-Event musste leider schon im Vorfeld wegen akuter Unattraktivität aussscheiden, weil er in der Form hängenblieb.
dafür hast du ein klasse Brot zum wbd beigesteuert…. dieser Hupf ist mir noch aus jeder Form rausgegangen, solche aus Rührteig find ich dagegen auch immer spannend obs wohl klappt und verwende daher gelegentlich eine Silikon-Form.
Eine interessante Variante! Wie konnte mir dein Rezept bisher entgehen? 🤭
ja, das frage ich mich auch….. ich nehme keine Authentizität in Anspruch- nur den eines wirklich feinen Kuchens aus lauter Patzerln.