Schnell muß es gehen, alles was ich grade anpacke, ob es nun bei der Arbeit oder in der sogenannten Freizeit stattfindet. So wird momentan nur am Wochenende gekocht, unter der Woche verpflege ich mich mit Hilfe der zum Glück in der Gegend reichlich vorhandenen ausgezeichneten Bäckereien und Metzgereien, es gibt wunderbare Gemüse-Quiches oder Hirschgulasch und als zusätzlichen Benefit noch einen Spaziergang in der Mittagspause.
So habe ich auch schon ein paar Wochen lang kein Brot mehr gebacken, was wiederum der eine Ableger meiner Lievito Madre so übelgenommen hat dass er sich beleidigt in eine Schicht Schimmelpilze hüllte. Weg damit…. stattdessen habe ich eine
Biga
angesetzt aus
100g Mehl (T 80 von der Waldmühle Remi Jung im Elsaß)
50g Wasser
0.5g Trockenhefe (ungefähr, die Löffelwaage hat keinen Saft mehr); die zu einer festen Kugel verkneteten Zutaten durften ungefähr 10 Stunden in der Zimmerwärme vor sich hin gehen.
Für den endgültigen Teig fügte ich hinzu
100g kernige Haferflocken
450g Mehl (T 80; s. oben)
Knapp 400g Wasser
12g Salz
0,5g Trockenhefe
dies alles habe ich kurz(!) also höchstens 2 Minuten mit dem Handrührgerät verknetet, abgedeckt und über Nacht gehen lassen.
Am nächsten Morgen kippte ich den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche, er ließ sich erstaunlich gut rundwirken. Mit feuchten Händen abgestrichen, mit Haferflocken bestreut, durfte das Brot noch einmal gut 90 min aufgehen bevor es, eingeschnitten, in den gut vorgeheizten Topf in den heißen Ofen (200° Umluft) kam. Nach 35 Minuten nahm ich den Deckel ab, um das Brot in weiteren 20 min fertig zu backen.
Ein gar köstliches Brot, mit minimalem Aufwand, das meinen Test für frischgebackenes Brot – nur Butter und Honig drauf- bravourös bestanden hat.
Durch den Hafer wird der Geschmack etwas kerniger, zudem ist Hafer unter den Getreiden etwas ganz Besonderes. Nicht nur dass er mehr Mineralien enthält als der hochgezüchtete Weizen, die enthaltenen komplexen Kohlehydrate lange sättigen, zudem sorgen die ganz speziellen Ballaststoffe für eine natürliche Regulation der körpereigenen Cholesterin-Werte indem sie dieses frei von der Leber weg abtransportieren, nach außen. Gut, was? Mehr über den Alleskönner Hafer gibt es hier nachzulesen, falls ich jemals wieder etwas mehr Muße habe wird auch auf dieser Seite noch die eine oder andere Rezept-Idee mit Hafer auftauchen.
Und was meine beleidigte LM angeht, glücklicherweise gibt es im zweiten Haushalt noch die Urmutter, deutlich weniger übelnehmerisch.
Wie toll – ich liebe solche Rucki-Zucki-Brote, die ohne Anstellgut etc entstehen. An Sauerteig, Lievito Madre & Co hab ich mich noch nicht rangewagt. Aber durch die Nachtruhe kriegt das Brot ja wunderschöne Poren, klasse! WErde ich nachmachen :)
Lg, Miriam
Ja sehr schön, gleich so viel Begeisterung, vieleicht berichtest du vom Ergebnis? Das Brot ist wirklich unkompliziert und schmeckt sehr gut.
Uff. Gut, dass du noch eine zweite Madre hast. Das Brot sieht aber auch ohne sehr gut aus :-).
ja gell… das Leben in zwei Haushalten ist zwar anstrengend, hat aber auch seine Vorteile…
Das ist ein Brot, das meinen Brotbackkünsten gewachsen sein dürfte. Danke für das tolle Rezept! Und auch danke, dass du schreibst, welche Haferflocken du nimmst. Ich stehe öfter mal kopfkratzend vor Rezepten, weil da nicht steht, ob es grobe oder feine Haferflocken verlangt.
ja, da braucht frau gelegentlich Vorstellungskraft und Mut, bei solchen Rezepten. Und ich würde mich sehr über ein Nachbacken freuen!
Keine-Zeit-Brot – das schreit doch fast meinen Namen! ;-) Ich hab’s ja mit dem Brotbacken nicht sooo sehr, daher freue ich mich immer über unkomplizierte und schnelle Rezepte, so wie deines. :-)
LG
Sabrina
sehr fein! Unkompliziert ist es allemal, und recht gelingsicher.