Eine Kanne Loni bitte oder die Rettung der Nudel

Nudeln machen glücklich, Nudeln machen schön, Nudeln stehen so lange ich denken kann mit an erster Stelle meiner Leibspeisen. In meiner Kinderzeit breite Nudeln, in Rindfleisch-Eintopf mit Tomaten wofür es kein Rezept gibt- vielleicht kann jemand aushelfen?

Gut kann ich mich auch noch an die Rückreise aus der Türkei erinnern, in Izmir wurden wir samt Auto aufs Schiff verladen um zwei Tage später in Venedig dasselbe wieder zu verlassen. Daselbst suchten wir ein einfaches Restaurant auf – 1972 war das- und es gab Spaghetti. Ich hatte schon früher bei einer Freundin „Pastaschutta“ kennengelernt- der Rest der Famiie staunte ob meiner Souveränität mit der ich die Spaghetti um die Gabel wickelte….  Wieder zuhause gab es dann gelegentlich „Miracoli“. Womit wir beim eigentlichen  Thema wären- Miracoli, der Beginn einer wundersamen Karriere vorgefertigter Nudelgerichte. Die Supermarkt-Regale sind voll davon, das Tiefkühl- Angebot sprengt jegliche Vorstellungskraft. Dabei ist es doch nun wirklich nicht sooo schwierig ein köstliches Nudelgericht aus frischen Zutaten zu kochen, noch dazu sind wir diejenigen die die Geschmacksnoten bestimmen. Eine Auswahl wirklich unkomplizierter Pasta-Gerichte auf diesen Seiten:

Pasta e Fagioli

Ragù Bolognese nach Marcell Hazan

Scampi na Buzara mit Faden-Nudeln

Peynirli Cevizli Eristesi oder türkisches Mac’nCheese

McCauli’nCheese – mit Blumenkohl

Die Rettungstruppe widmet sich diesen Monat der Rettung des Nudelgerichts, ich habe eines meiner zahlreichen Bücher zur Hand genommen und möchte Mut machen sich auch mal was vermeintlich Kompliziertes vorzunehmen. Es gibt:

Cannelloni mit Garnelen-Füllung

 

Wenn ihr euren Nudelteig nicht selbst herstellen wollt, kommt hier der erste Tipp: kauft Lasagne-Blätter, keine Röhren!

Seid ihr mutig genug selbst zu nudeln findet ihr meine Anleitung hier.

12 rohe Riesengarnelen mit Kopf und Schale habe ich ausgepellt und die Schwänze auf Eis gelegt, die brauchen wir erst später. Köpfe und Schalen wurden in

3-4 El Olivenöl angeschwitzt, dazu kam fein gewürfeltes Gemüse:

2 Stangen Sellerie

1 große Möhre

1 große Zwiebel oder 2 mittlere

1 Zehe Knoblauch – alles darf ein Weilchen schwitzen bis es anfängt fein zu duften. Als nächstes wandern

10 Pfefferkörner

3 Scheiben Rinderschinken

1 Stängel Liebstöckel

20g Tomatenmark

1 El Gemüsebrühe-Paste in den Topf, nach einer Minute wird aufgegossen mit

50ml Weißwein und

300ml kochendem Wasser dem ich

3 Fäden Safran zugefügt hatte. Alles darf nun eine ganze Weile köcheln, nach etwa einer halben Stunde siebe ich ab, drücke das Sieb gut aus und lasse den entstandenen Fond auf etwa die Hälfte einkochen.

100g Zanderfilet hatte ich gewürfelt und kurz eingefroren, so für 20-30 min. Die Würfel werden mit

100g kalter Sahne püriert und gewürzt mit dem Saft von

1/2 Zitrone sowie

Chili-Pulver.  Als nächstes nehmen wir

4 der obigen Garnelenschwänze her, würfeln die fein, braten sie in etwas

Olivenöl an und geben sie mit 2-3 EL von dem gekochten Fond in die Zander-Masse, das gibt unsre Farce oder Füllung.

Als letzte Komponente kochen wir eine Béchamel-Sauce  aus

25g Butter in der wir

30g Mehl hell anschwitzen, mit

1/2 l Milch angießen und gewürzt wird mit

Salz, Pfeffer und Muskat. Die Sauce darf ein Weilchen köcheln, so 20 min etwa.

Nun wird das Ganze zusammengesetzt, eine in der Größe passende feuerfeste Form hab ich großzügig ausgebuttert und in einem großen Topf Salzwasser zum Kochen gebracht. In diesem Wasser koche ich nun die Nudelblätter  (selbst hergestellten Teig etwa in Größe wie Lasagne-Blätter zuschneiden) , immer 2 -3 auf einmal, kurz für 2-3 Minuten- so lange dass sie sich gut rollen lassen.

Wie auf den Bildern zu sehen verfrachte ich jeweils ein Blatt in die Form, gebe von der Farce drauf, rolle zusammen und mache mit dem nächsten Blatt weiter- bis die Füllung aufgebraucht und im besten Falle meine Form voll ist.

Übergossen wird das Ganze mit der Bechamel und ca 50 ml von dem Fond und darf bei 180° etwa 20min appetitlich braten. Kurz vor Ende der Backzeit werden die restlichen Garnelenschwänze (ich habe noch ein paar Spargelspitzen ergänzt)  sanft in Olivenöl gebraten und aus dem restlichen Fond entsteht eine feine Sauce- er wird erhitzt, dann werden

20g eiskalte Butter darin aufgeschlagen und

2 Tl gehackter frischer Estragon eingerührt.

Und wie ihr das malerisch auf dem Teller vereint überlasse ich euch, bestimmt könnt ihr das besser als ich geschmeckt hat uns dieses Gericht jedenfalls ganz wunderbar.

Was meine Mit-Retterinnen und der Quoten- Retter an Nudeln zaubern- seht selbst:

 

1x umrühren bitte aka kochtopf – Pasta mit warmem Brokkoli-Pesto
auchwas – Lasagne klassisch
Aus meinem Kochtopf – Käse-Makkaroni – Macaroni and Cheese – Klassiker in jedem Diner
Bonjour Alsace – Grundrezept Pasta
Brittas Kochbuch – Nudelauflauf
Brotwein – Pasta all’arrabbiata – feurig scharf!
Cakes Cookies an more – Macaroni and Cheese
CorumBlog 2.0 – Asiatisches Spargel-Curry mit Nudeln
Dynamite Cakes – Überbackene Bandnudeln mit Spinat-Pesto
evchenkocht – Lamm-Lasagne
Fliederbaum – Nudelpfanne Jäger-Art
German Abendbrot – Bavette mit Spargel, Shrimps und Basilikumöl
Karambakarinas Welt – Nudel-Schinken-Gratin
Kleines Kuliversum – Fetucchini in cremiger Zitronensauce mit Dill und Spargel
Leberkassemmel und mehr – Spaghetti mit Meeresfrüchten
Madam Rote Rübe – Spaghetti mit Rucola und schwarzen Oliven
magentratzerl – Instantnudel-Gewürzpaste auf Vorrat
our food creations – Pasta-Klassiker
Pane-Bistecca – Selbstgemachte Spaghetti mit geroestetem Gemuese und Lachs
Schönes + Leben – Spaghetti mit Guacamole, Kirschtomaten und Peperoni
Summsis Hobbyküche – Tortellini mit Spinat – Ricotta – Füllung
The Apricot Lady – Glasnudelsalat
Turbohausfrau – Ragù Bolognese

37 Gedanken zu „Eine Kanne Loni bitte oder die Rettung der Nudel

  1. Das klingt ja sehr interessant.
    Aber auch nach viel Arbeit.
    Aber es hat sich bestimmt gelohnt.
    Und Danke für den Tipp mit den Lasagneblättern anstelle der Canneloni-Röhren.

    Mit allzeit leckerem Gruß
    Peter

    1. Lieber Peter, für dich dürften diese Cannelloni doch ein Klacks sein… Fischfond, der läßt sich ja auf Vorrat herstellen und dann hält sich der Aufwand in Grenzen.

  2. Oh, Oh, Ohh! Ich liebe Pasta!
    Im Moment bin ich aber auf Diät (muss leider sein) und das Schlimmste für mich ist, ohne Frage, weitgehend auf Nudeln verzichten zu müssen!
    Aber für das Canneloni-Rezept, werd ich evtl. mal sündigen! Und für die anderen hier genannten Pasta-Rezepte auch mal denke ich! 😁
    Liebe Grüße Tanja

  3. Würde ich jetzt auf der Stelle nehmen. Da hilft wohl nur selber machen ;-).
    – und an Pastaschuta erinnere ich mich auch, hui, war das seinerzeit mondän…

  4. Dafür würde ich wohl alles andere stehen lassen!
    Bei mir selber bezweifle ich, dass es schöner aussehen würde. Ich nehme das gern auch ohne Chichi und Deko!

  5. Das ist ein Aufwand, der sich unter Garantie lohnt. Und der Tipp mit den (selbstgemachten) Lasagneblättern ist super. Ich habe einmal – und bisher nie wieder – Canneloni mit den fertigen Röllchen gemacht und hätte fast alles in die Ecke gepfeffert. ;-)

  6. Liebe Anna,

    da hast du dir ja echt Mühe gegeben für die Cannelloni! Aber wie so üblich lohnt sich die Mühe und das Rezept kann sich echt zeigen lassen :o)

    LG,
    Jill

  7. Um die Mittagszeit dieses herrliche Nudelgericht anzuschauen, ist die reinste Folter – der Duft steigt bis zu meiner Nase. Aufwendig, aber garantiert lohnenswert – vielen Dank.
    Liebe Grüße
    Sigrid

  8. Und noch so ein leckeres Nudelgericht! Das täte ich jetzt auch gerne nehmen. Mit den selbstgerollten Teigblättern habe ich schon öfter gelesen, aber noch nicht ausprobiert. Lieben Gruß Sylvia

  9. Die Cannelloni klingen sowohl sehr lecker, als auch aufwändig. Wenn, dann wäre das für mich eher ein Gericht, welches ich am Wochenende nachkochen würde. Nachdem ich sowohl Zander als auch Garnelen liebe, durchaus im Bereich des Möglichen ;)
    LG, Dani

  10. Hallo liebe Anna,
    für mich bitte ein Kännchen! Ähm… natürlich deine feinen Cannelloni!!!! Mh… mit Garnelen – ganz ganz fein! Ein toller Wickeltipp ist das – werde ich demnächst verifizieren ;-)!
    Liebe Grüße,
    Eva

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