Enthält nicht-kommerzielle links
Mein Verhältnis zu Fisch ist nicht ganz ungetrübt- lange verweigerte ich mich völlig, ausgenommen Schillerlocke und Bückling, von Vaterhänden filetiert. Kochfisch in Senfsauce, ganze Forellen und dergleichen Delikatessen mehr ließ ich links liegen.
Irgendwann lockerte sich dieses strenge Regime, vermutlich mit der Tätigkeit meines Bruders an einer Feinkost-Theke eines renommierten Geschäftes, Versucherle fielen dort immer mal ab. Fangfrische Fische im Urlaub am Meer taten ihr Übriges, und heute ist der limitierende Faktor eher meine Intoleranz gegen gewisse Inhaltsstoffe.
Die Star-Rolle spielt der Fisch natürlich an Karfreitag, so auch dieses Jahr. Endlich wollte ich den
„Slow-roasted Salmon“- ofengebackenen Lachs
aus meinem derzeitigen Lieblingskochbuch* versuchen.
Mr B. gelang der Fang eines schönen Stückes von
ca 750g schottischem Wildlachs, bereits filetiert und entgrätet, auf der Haut belassen.
Eine kleine Handvoll gemischter grob gehackter Kräuter wie Schnittlauch, Kerbel und Petersilie, dürfen auch gerne andere sein, je nach Geschmacksvorliebe und Saison, habe ich mit
Olivenöl auf dem Boden meiner Form verteilt, der Lachs wurde mit der Haut nach unten daraufgelegt, etwas
frisch geriebene Zitronenschale und etwa
1 Esslöffel Olivenöl habe ich auf der Oberfläche verteilt und etwas einmassiert, abgedeckt kam das Ganze für ein paar Stunden in den Kühlschrank.
Der Backofen wird angeheizt auf 110° Ober-Unterhitze, der Fisch kommt aus dem Kühlschrank, wird gepfeffert, gesalzen und bekommt noch einmal etwas Olivenöl ab, bevor er in den Ofen darf, für etwa 45 Minuten. Nach einem Geschmackstest entschlossen wir uns zum Schluß noch 5 Minuten den Grill dazuzuschalten, was dem Geschmack durchaus sehr zugute kam.
Dazu Reis nach persischer Art
aus selbigem Kochbuch, und der geht folgendermaßen:
200g Reis, am besten persischer Sadri-Reis, wird gewaschen, zugleich werden
3 L Wasser mit
1 gut gehäuften Esslöffel Salz aufgekocht. Der Reis wird ungefähr 8 min sprudelnd in dem Salzwasser gekocht und abgegossen. In einer Pfanne mit Antihaft-Boden (oder sonst eine zuverlässig nicht anhängende Pfanne ) zerlasse ich
2 El Öl (in diesem Fall Olivenöl, sonst eher aus Sonnenblumen) und
1,5 El Butter.
Ca 1/3 des abgekochten Reis vermische ich mit
3 El griechischem Yoghurt, diese Mischung verteile ich in der Pfanne mit dem zerlassenen Fett. Der restliche Reis kommt obendrüber, mit dem Kochlöffel schaffe ich 3-4 Mulden in die ich jeweils
1 guten Teelöffel Butter gebe.
Leicht abgedeckt lasse ich das Ganze nun- ohne umzurühren! ungefähr 30 min auf dem Herd, bei mittelstarker Hitze, es sollte an den Rändern „blubbern“. Gegen Ende mit einem flachen Spatel immer mal unter den Rand fahren, ob er schon hält und wie die Farbe ausschaut.
Mutig wird dann der Pfannen-Inhalt auf eine Platte gestürzt. Im Idealfall sieht das Ganze dann aus wie ein Kuchen…. daran arbeiten wir noch. Hauptsache, es schmeckt- und wie es das tut!
Der Fisch, komponiert mit dem Reis und einer frühlingshaften Kräutersauce die nicht wirklich als grüne durchgeht ein durchaus feiertagstaugliches Gericht mit sehr vertretbarem Aufwand.
Service-Teil:
*Samin Nosrat: Salt, Fat, Acid, Heat- mehr dazu im Bücherstapel.
Wie richtiger persischer Reis geht könnt ihr bei Susi nachlesen.
Ops, das Rezept ist mir in Salt, Fat, Acid, Heat bisher entgangen. Aber nach deinen wunderbaren Bildern krieg ich sofort Lust drauf und such das Rezept für den nächsten Fischfreitag :)
Lg, Miriam
Unbedingt, allerdings steht das finale Grillen nicht dabei- daher hab ich das hier verewigt.
dazu hätte ich mich gerne eingeladen – ganz mein Geschmack!
Aaaber welches ist denn nun dein derzeitiges Lieblingskochbuch?
Liebe Sabine, wir waren mal wieder in deiner Gegend unterwegs….. Das Buch ist von Samin Nosrat „Salt FAT Acid Heat“ oder zu deutsch „Salz Fett Säure Hitze“, absolut empfehlenswert
Nachdem ich im Radio ein Interview mit Samin Nosrat gehört hatte, und es äusserst interessant (und sie sehr sympathisch) fand, habe ich mir „Salt, Fat, Acid, Heat“ auch gekauft. Faszinierende Lektüre! Ihre Hinweise zum frühzeitigen Salzen habe ich bereits beim Thanksgiving-Truthahn und anderen Gelegenheiten befolgt. Ein eigentliches Rezept habe ich allerdings noch nicht nachgekocht.
Liebe Karin, das Buch ist schon ziemlich zerlesen bei mir…. und neben den unschätzbaren Tipps fürs richtige Salzen habe ich schon ein paar Rezepte nachgekeucht- die es allesamt auf den Blog geschafft haben.