Rezension
Und ich lege gleich los!
Anne Perry: The Face of a stranger (Das Gesicht des Fremden)
Mit großem Vergnügen habe ich diesen Krimi aus dem viktorianischen London gelesen- danke an Tanja für die Empfehlung!
Ein Mann kommt langsam zu sich, versucht sich irgendwie zu orientieren, Zeit, Ort, Personen- nichts erscheint ihm vertraut. Nach und nach klärt sich, er heißt William Monk; ist ein Peeler (Polizist der in Peel Street staioniert ist), heißt William Monk und liegt in einem Krankenhaus- dass es schnellstmöglich zu verlassen gilt, Krankenhäuser waren gefährliche Orte zu dieser Zeit.
Nach einer kurzen Auszeit die er teils bei seiner Schwester (identifiziert aus Briefen die er in seiner Wohnung findet) am Meer verbringt, kehrt er an seinen Arbeitsplatz zurück und soll den Mord an einem Adligen aufklären. Im Lauf der Geschichte begegnet er Hester Latterly, die zum Ende hin einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung leistet. Bis dahin begleiten wir Mr. Monk, wie er im Dunkeln tappt, bruchstückhaft doch Erinnerungen auftauchen. Er zweifelt was für eine Art Mensch er wohl ist- gewesen ist- sein will? Wer ist Freund, wer Feind?
Anne Perry schreibt einen sehr schönen Stil, ich hab immer wieder gelächelt über die schönen Formulierungen. (He did not know what to say and he said it at considerable length) .
Ich freu mich sehr auf die Fortsetzungen!
Nora Roberts: The Key Trilogy
(Key of light; Key of knowledge; key of Valor) (deutsch: Zeit der Träume, Zeit der Hoffnung, Zeit des Glücks)
Nora Roberts Bücher sind ein bißchen wie Märchen, der Kampf gut gegen Böse, häufig eine Prise Übersinnliches und/oder irische Mythen, garniert mit erotischen Einschlägen. So auch hier, in dieser Trilogie.
Drei Frauen, Malory, Dana und Zoe, werden in ein schlossartiges Gemäuer zu Cocktails und Häppchen eingeladen. Dort konfrontiert man sie mit einer Aufgabe- sie sollen drei Schlüssel finden, jede hat jeweils eine Mondphase Zeit dazu, schaffen sie das erhalten sie je eine Million Dollar. Schaffen sie es nicht, wird ihnen ein Jahr ihres Lebens abgenommen. Und als Sofort-Anreiz finden sie 25000 Dollar auf ihren Bank-Konten vor….
Wie die drei Frauen ihre Aufgabe meistern, Freundinnen werden, ein Geschäft miteinander gründen und aufbauen, dabei jeweils noch der Liebe ihres Lebens begegnen, mir hat es viel Spaß gemacht zu lesen.
Gemälde und Bücher spielen eine wichtige Rolle; Kane, der Zauberer-Gott, das personifizierte Böse, versucht sein Möglichstes die Frauen an der Erfüllung ihrer Aufgabe zu hindern. Was ebenso für Unterhaltung als auch genügend Spannung sorgt… wie schon erwähnt ein guter Schuss Märchen haftet den Büchern an. Der Böse so abgrundtief böse, die toughen Frauen, klar mit Fehlern behaftet die sie um so liebenswerter machen, ein verbanntes keltisches Götterpaar….
In meinen gerade etwas stressigen Zeiten lese ich gerne sowas, was meine Gedanken richtig weit weg vom Alltag bringt ohne mich anzustrengen oder trübselige Gedanken aufkommen läßt.
Jennifer Robson: Somewhere in France
Jennifer Robson, kürzlich in den Empfehlungen meines Readers entdeckt, hat sich sehr schnell zu einer Lieblings-Autorin entwicklet mit ihren historischen Romanen aus dem vergangenen Jahrhundert- ihre Bücher sind allerdings nur „in english“ erhältlich.
Somewhere in France spielt in London und Frankreich vor und während des ersten Weltkriegs. Lilly, eigentlich Lady Elizabeth Ashford, wird von ihren Eltern dazu erzogen schmückendes Beiwerk eines begüterten adeligen Ehemanns zu werden, was sehr gegen ihre Natur geht. Zum Glück hat sie einen Bruder der sie unterstützt, über ihn lernt sie auch die Liebe ihres Lebens kennen, Robbie, einen Arzt. Als sie feststellt dass ihre Eltern ihr Briefe unterschlagen haben zieht sie von zuhause aus, wird Bus-Schaffnerin und bewirbt sich im Jahr 1917 als Fahrerin von Krankentransporten an die französische Front. Sie wird angenommen, und erlebt dort den harten unbarmherzigen Alltag des ersten Weltkriegs.
Sehr gut recherchiert, sehr lebensnah, spannend geschrieben, steht bei diesem ihrem ersten Roman die Liebesgeschichte etwas mehr im Fokus als bei ihren anderen Büchern, was mich aber nicht weiter gestört hat, sie paßt zu diesen dramatischen Zeiten. Drama um den geliebten Bruder, ein dramatischer Unfall den sie erleidet, naja, mehr verrate ich jetzt nicht, nur soviel, es lohnt sich.
Mehr Futter und Infos im Bücherstapel
Das klingt ja wirklich interessant! Muss ich auf meine Leseliste setzen.
Welches interessiert dich denn besonders, liebe Susi?
War nun ganz interessiert an Jennifer Robson und habe da gestöbert und mich aber für „The Gown“ entschieden. Ich musste und konnte es heute auf einmal durchlesen. Mal sehn, was ich als nächstes von ihr angehe. Danke für den tollen Tipp.
Super, ich freue mich sehr! Mir hat bislang „Goodnight from London „ am Besten von ihr gefallen