Lesefutter # 20

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„Ich bin dein Tod“ von Inge Löhnig

(Ich setze voraus, ihr habt schon Bekanntschaft mit Tino Dühnforth und Gina Angelucci, dem genialen Ermittlerteam aus München, geschlossen- falls nicht, kann ich nur zuraten!)

Puhh- so viel vorweg. Es ist der derzeit neueste Fall für Kommissar Dühnforth, und sein erster im Team der „OFA“- operative Fall-Analyse. Was heißt, er ist nicht mehr mitten im Ermittlungsgeschehen, die OFA wird angefordert wenn es um Hintergründiges, Analytisches, auch Profiling geht. Er tut sich etwas schwer- mit dem neuen Team und mit der neuen Rolle, gelegentlich gibt er Anweisungen für die er keine Befugnis mehr hat.

Der Fall ist heftige Kost, es geht um sogenannte “Lover Boys“, Männer aus dem Drogen- und Zuhältermilieu die sich darauf spezialisieren junge Mädchen gefügig zu machen. Die Opfer stecken meist in schwierigen familiären Situationen und haben wenig soziales Umfeld. So fallen sie leicht auf die Verführungskünste herein, bis sie soweit sind dass sie „aus Liebe“ in‘s Prostitutionsgewerbe und in völlige Abhängigkeit geraten, die noch durch Drogen gefördert wird.

Eines dieser Mädchen stirbt und hat zuvor in einem Video ihre Geschichte erzählt, nach und nach taucht diese grausame Geschichte in den einzelnen Kapiteln auf. Und nach und nach werden alle die mit ihr auf diesem Weg zu tun hatten ermordet, höchst professionell und ohne Hinterlassung von Spuren.

Es dauert, bis überhaupt der Zusammenhang der perfekten Morde (verstreut in Bayern) entdeckt wird, noch länger bis Lea, das tote Mädchen, als verbindendes Element auffällt.

Ziemlich harte Kost für eine Krimi-Mimose wie mich- wäre dies meine erste Begegnung mit Tino Dühnfort, würde ich wohl kaum weiterlesen- so bin ich aber doch gespannt was in seinem Leben und dem seiner Familie passiert- zumal Gina Angelucci, seine Frau, mit Cold Cases zu tun hat. Und alle bisherigen Geschichten mich sehr begeistert haben

„How to kill your Family“ von Bella Mackie 

Schon erstaunlich wie ein Buch in dem überwiegend eher unsympathische Menschen die Handlung bestreiten mir dennoch so gut gefallen konnte 😉
Grace Bernard, uneheliche Tochter einer Französin die in London Mannequin werden wollte und dabei auf einen Blender erster Güte hereinfiel, sitzt im Gefängnis und schreibt dort ihre Geschichte auf, heimlich, denn sie beschreibt wie sie sich an der Familie ihres Vaters für die absolute Nichtachtung (selbst als ihre Mutter totkrank einen Bittbrief an den Vater schreibt, wird dies ignoriert) rächt indem sie diese nach und nach umbringt. Sie schafft immerhin die ihre Großeltern, den Bruder, die Ehefrau und die eheliche Tochter des Vaters ohne dass auch nur der Schatten eines Verdachtes auf sie fällt- da schlägt das Schicksal zu und sie wird am Mord der Verlobten ihres besten Freundes schuldig gesprochen- dies war allerdings tatsächlich ein Unfall. 
Kelly, ihre Zellengenossin, geht ihr mächtig auf die Nerven, und sie ist mehr als froh dass sie ihr und dem Gefängnis entkommt- ein teurer Top-Anwalt klärt die Sache zu ihren Gunsten auf. 
Zum Ende nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung und für Grace wird alles doch ganz anders. 
Mein Fazit- spannend, teils amüsant, und unbedingt lesenswert. (Der deutsche Titel lautet übrigens gleich) 

„Kochbuch für die kleine alte Frau“ von Sybil Gräfin Schönfeldt

Auch wenn da steht „Kochbuch“ passt das Buch gut in den Block „Lesefutter, ist es doch vielmehr ein äußerst vergnügliches Lesebuch, in welches ein paar Rezepte eingestreut sind. Frau von Schönfeldt war bereits „Food-Journalistin“ als es diese Wort noch garnicht gab, und in diesem Büchlein, knapp 130 Seiten stark, erzählt sie aus ihrem Leben, von den Menschen die ihr das Kochen nahegebracht haben. Dazu gehören unter anderem zahlreiche Großmütter aus unterschiedlichen Teilen der Welt, was sich beispielsweise in verschiedensten Arten Reis zu kochen niederschlägt. Ebenso blickt sie auf ihre langjährige Karriere zurück, erzählt von einer Buchreihe „Koche froh mit rororo“, einem „Kochbuch für die Frau vom dicken Mann“ oder der Zeitschrift „Blick in die Welt, Chefredakteur Ulrich Klever, der über die Ausgaben für Farbfotos stöhnte und bestimmte- den Text schreiben Sie selber, dafür zahle ich nichts! Genauso vergnüglich ist zu lesen wie sie einmal, in einem Leben vor Kühlschränken in jeder Wohnung, ihrem Zukünftigen Datteln mit Salamischeiben gefüllt servierte, woraufhin er wohl höflich fragte ob es bei ihr immer solche Sachen zu essen gäbe? Tipps, wie das Kochen nur für eine Person Spaß machen kann und nicht zu aufwendig wird, gibt es etliche- so wie es der Titel verspricht. Das Büchlein liegt neben dem Frühstückstisch, wo ich immer mal wieder ein Kapitel lese- und lächle.

4 Gedanken zu „Lesefutter # 20

  1. Wann immer ich nicht weiß, was ich lesen soll, stöbere ich bei dir. Danke für die immer wieder erfreuliche Inspiration! Da wird man doch immer wieder fündig.

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