Nach Meer, nach Sorglosigkeit, nach Freizeit…. gerade habe ich einen Sonntagsdienst hinter mich gebracht und stelle fest das ist nix mehr für mich, 14 Tage am Stück tagtäglich zur Arbeit zu gehen. Motivation ist gefragt, und da der Sommer sich grade etwas zurückgezogen hat, das Wetter eher herbstlich anmutet mit viel Wind, immer wieder Regen und mäßigen Temperaturen…. hab ich mir ein Sehnsuchts-Essen gegönnt.
Lahmacun.
Zwar gabs das im Urlaub eher nicht, ist hier an fast jeder Ecke zu kriegen- trotzdem, selbergemacht erfüllt es durchaus den Zweck, läßt mich an südliche Sonne und Meeresrauschen denken.
Zudem ist das ein Fladen, der sich gut in die Sammlung „Fladenbrote“ des aktuellen BBD bei Zorras Kochtopf einfügt.
Zunächst heißt es recherchieren, das macht Spaß und ich überlege welcher der zahlreichen Versionen ich folgen möchte. Saveur, so dachte ich, so wohklingend, ist bestimmt eine gute Adresse als Basis für meine eigene Version.
Man nehme
170g Wasser und mische dahinein
1 TL Honig sowie
1,5 g Trockenhefe
rühre kräftig um und lasse ungefähr 20-30 min stehen, bis sich leichte Bläschen bilden.
Sodann füge man hinzu
280g Mehl, Typ 550
7g Salz
1 El Lievito Madre
und lasse die Maschine alles zu einem glatten Teig zusammenkneten, das geht recht schnell. Die entstandene Teigkugel darf ungefähr eine Stunde bei Zimmertemperatur in einer geölten Schüssel ausharren, danach teile man sie in 4 gleich große Teile. Seit eine neue Küchenwaage Einzug gehalten hat wird diese auch herangezogen um tatsächlich einigermaßen gleiche Teile zu erhalten, ganz prima funktioniert das! Wiederum zu Kugeln geformt dürfen diese nochmals eine knappe Stunde ruhen.
Zeit um den Belag vorzubereiten. Hierfür nehme man eine große Schüssel, worin zunächst
1/4 Tasse Olivenöl
3 El Tomatenmark
1,5 Tl Ras-el-Hanout
1 Tl Paprikapulver
1/4 Tl Zimt
1 Tl Granatapfelsirup
35g gehackte Walnüsse
kräftig miteinander verrührt werden. Sodann werden gehackt
1 Flaschentomate
glatte Petersilie- Menge siehe Foto
1 Zwiebel
2 Zehen Knofi
Schnittlauch- nach Belieben
1 kleine Chili-Schote- aus eigener Ernte! geputzt, Kerne und Scheidewände weitgehend entfernt weil ich keine Ahnung habe wie scharf!
zunächst habe ich jede Komponente einzeln grob zerkleinert, dann mit dem großen Messer alles gemeinsam verhackt. Diese Mischung kommt mit
150g Rinderhack
zu der Ölmischung und man verknete alles kräftig mit den Händen.
Ach, und nicht vergessen den Backofen anzuheizen, mit Stein, 250°, mindestens eine halbe Stunde sollte er vorheizen, eher länger.
Ist der Ofen gut heiß rolle man die Teigkugeln zu Fladen aus, schön dünn, das geht mit dem türkischen Wellholz ganz wunderbar- 25 cm ø ungefähr oder etwas mehr.
Man lege einen Fladen auf den bemehlten Einschießer und verteile 1/4 der Füllung darauf- mit dem Rücken des Löffels ging das ganz gut. Wer mag krümelt noch etwas geriebenen Kaskaval-Käse drüber…. und ab gehts in den Ofen, 8 min ungefähr – und heraus kommt eine wunderbare Köstlichkeit. Duftend, scharf- die Chili hat ordentlich Power- hocharomatisch, knusprig,- selbst von der kritischen Mit-Esserin gab es ein Lob, das will was heißen!
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Gegen den letzten Rest Sehnsucht gehe ich mit entspannten Tönen und schönen Bildern an…
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Das schaut so großartig aus!!!
Und 14 Tage am Stück arbeiten? Neee, das kann doch nicht gut sein!
neee, ist es auch nicht, gehört aber eben zu dem Beruf dazu. Und als Chefin- selbständig heißt eben selbst und ständig arbeiten.
Die Lahmacun, die war wirklich klasse- und viel weniger Aufwand als eine Pizza.
Herrlich! Ich habe den ersten Bissen Lahmacun bei meiner Schulkameradin Ayse gekostet, die selbst gemachte Fladen zum Wandertag mitgebracht hat. So köstlich! Ich glaube, ich werde meinem Lieblings-Türken heute Mittag mal einen Besuch abstatten… (Und: Danke für den Ohrwurm! ;-))
Ich muß gestehen ich hab noch ganz ganz selten welche gegessen, meist gewinnt das Pide mit Spinat und Käse am Büdchen! Und jetzt weiß ich ja wie ich sie selber machen kann…
Köstlichst! Damit stehst du für heute auf Platz 1 meiner Abendbrotsinspirationsliste. :-)
Und ich stimme zu, 14 Tage am Stück zu arbeiten, ist definitiv zu viel!
Köstlichst!- werde ich mir merken, das Attribut paßt doch auf viele deiner Kreationen bestens. Berichte mal, dann freu ich mich noch mehr…
Die Arbeitsperiode nähert sich dem Ende, heut noch ein langer Tag und dann nur noch 3 kurze. Uff.
Das hat die Chefin aber „ungünstig“ organisiert ;-)
Sich dafür aber was sehr feines gekocht!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Selbständig = selbst und ständig… ; mir gehts vergkeichsweise noch gut in dieser Hinsicht. Und noch besser mit dem Essen!
Köstlich! ich muss auch mal wieder…..Das mit selbst und ständig kenne ich ein wenig….man ist sein eigener Herr, wird aber auch wieder eingeschränkt durch die langen Arbeitszeiten – die Quadratur des Kreises…
belastend finde ich halt diese Zusatz-Stunden und die damit verbundenen Zwänge…
Auf die Idee mit den Walnpüssen hast du mich gebracht, die machten sich super in der Mischung!
Mein Gott, dieses Lied! Das hatte ich schon fast vergessen. Vielen Dank, dass du es gepostet hast, denn das war mal wirklich ein Sehnsuchtslied von mir, immer verbunden mit Urlaub und dem Gefühl von warmem Sand zwischen den Zehen.
Und Lahmacun? Liebe ich! Deine Version klingt umwerfend gut.
Und hat sie auch umwerfend gut geschmeckt! Und das Lied, ja- man kann ja nicht immer nur La Mer anhören, auch wenn Puristen das viellecht meinen. George Benson kann das auch sehr gut!
Deine Lahmacun schaut umwerfend und absolut reinbeissungswürdig aus!
noch so ein schönes Wort- reinbeißungswürdig. Das war sie tatsächlich…
Danke!
Bei mir ist ja zum Glück immer noch Sommer, aber so ein Stück würde ich jetzt doch gerne auch nehmen. Und der Sommer schaut bestimmt nochmal bei euch vorbei.
ja, er kündigt sich schon an für diese Woche!
Hübsch ist er geworden, Dein neuer Blog. Noch immer gute Musikuntermalung nur das Englisch ist verschwunden. Ich habe von Lahmacun noch nie etwas hier gehört. Sieht sehr lecker aus und ist eine tolle Abwechslung, die ich sicher einmal statt Pizza ausprobieren werde.
Liebe Anna, vielen Dank für dein Lob, ich bin ganz erfreut. Ich versuche zumindest die Themen etwas mehr zu mischen, auch mal die Musik zur Hauptsache zu machen. Und natürlich das Ganze mit meinem engen Zeitkorsett in Einklang zu bringen.