Bierstengel oder schwäbische Grissini

Die Rettungstruppe ist wieder im Einsatz, diesmal zum Thema „Kekse & Co“. So unmittelbar nach der Weihnachtszeit mit all den süßen Kleinigkeiten war (vermutlich nicht nur) mir mehr nach einer herzhaften Knabberei. Bierstengel standen während meiner Kinderzeit in jeder Wirtschaft auf dem Tisch, meist in Steinkrügen, eingesiegelt in mattes Papier und egal wie verführerisch sie aussahen- geschmeckt haben sie meist nicht nach viel. Das geht besser, zumal wenn ein Meister-Bäcker die Anregung zum Rezept liefert.

Inspiriert aus dem Buch „Natürlich gut backen“ von Jochen Baier machte ich mich an’s Werk und rührte einen

Vorteig an aus

200g Mehl (ich hatte sizilianisches Russello semi-integrale; alternativ Ruchmehl oder Emmermehl Typ 1200)

knapp 1g Trockenhefe und

200ml Wasser. Dieser durfte zwei Stunden bei Zimmertemperatur angehen, bevor er eine Nacht im Kühlen verbrachte.

Am nächsten Morgen kam die Küchenmaschine zum Einsatz, nacheinander wanderten in die Schüssel:

80 ml Wasser

1 El aufgefrischte LM (kann auch weggelassen werden, wenn nicht vorhanden)

der gesamte Vorteig

300g Mehl (hier: T 65; alternativ Typ 550 oder 630) ; ich ließ die Maschine auf niederster Stufe arbeiten bis alles grade so vermischt war. Nach einer 20minütigen Ruhephase gab ich

0,5g Trockenhefe

10g Salz

60 ml Rapsöl hinzu und ließ kneten bis ein glatter Teig entstanden war. Dieser kam in eine mit Rapsöl ausgestrichene Schüssel (mit Deckel) und wurde während seiner Geh-Zeit von etwa 2-3 Stunden 2x aufgezogen. Ausgerollt auf der mit Mehl bestreuten Arbeitsfläche ca 0,5 cm dick und ca 25 cm breit, ging es an’s Schneiden und aromatisieren. Nach einigem Rumprobieren hatte ich den Dreh raus: 1/4 der Teigoberfläche mit etwas Wasser besprenkeln und mit Aromazutaten nach Wahl bestreuen, hier:

Kümmel und Fleur de Sel für die ersten beiden Viertel;

geriebener Bergkäse und Mohn für die beiden anderen Viertel. Also 1. Viertel besprenkeln, bestreuen, kleinfingerdicke Streifen abschneiden und spiralförmig etwas verdrehen, auf’s Backblech (Backpapier! ) legen mit Abstand., dann mit den weiteren Vierteln der Teigplatte so verfahren.

Auf dem Blech dürfen die Stangen dann nochmals ungefähr 45 min bis 1 Stunde gehen, bevor sie in den auf 200° Ober/Unterhitze vorgeheizten Ofen dürfen. Die ersten 5 min gebe ich Dampf dazu, dann kurz die Türe öffnen um den Dampf abzulassen, beobachte ich die Stangen die nächsten 10-15 min. Da jeder Ofen etwas anders bäckt empfehle ich „Ofenkino“ – wenn die Stangen eine appetitliche goldbraune Färbung haben sind sie fertig.

Die Stangen kamen im Hause B. sehr gut an- einfach so nebenher zum Knabbern oder kombiniert mit Käse, Oliven, Trauben und ähnlichen Köstlichkeiten als kleines Abendbrot und natürlich auch in Begleitung des namensgebenden Bieres.

Welche Knabbereien landen wohl beim Rest der Rettungstruppe auf dem Gebäckteller?

Cakes, Cookies and more – Brownie Cookies
Brotwein – Azora Orangenplätzchen Rezept
Pane-Bistecca – Berner Nusstaeschli
Kaffeebohne – Rosmarin-Parmesan-Kekse

Turbohausfrau – Käsegebäck

17 Gedanken zu „Bierstengel oder schwäbische Grissini

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