Rindsrouladen, mit Muße hergestellt

Einige Male schon habe ich Anläufe genommen meine Rindsrouladen auf dem blog vorzustellen; ganz im Sinne der Langsamkeit wurde dies jedoch immer verhindert; sei es dass das fertige Gericht vergessen wurde zu fotografieren oder das Licht dafür zu schlecht, sei es dass einfach die Zeit gefehlt hat. Slow Cooking heißt ja noch lange nicht slow living.

Heute endlich ist es soweit, ich habe alles verfügbare Bildmaterial zusammengetragen und bin so in der Lage zum 10. Geburtstag des „crockyblogs“ unter dem Motto „Langsam kocht besser“ meinen Teil beizutragen.

Zugegebenermaßen lese ich eher selten im Crockyblog nach, einen Slow-Cooker besitze ich nämlich nicht, nur einen Backofen. In dem läßt es sich zwar prima langsam kochen- „gar-gammeln“ hat mal jemand dazu gesagt- die Verfahrensweise unterscheidet sich aber doch vom Garen im Slow-Cooker. Eine wunderbare Inspirationsquelle sind die Seiten jederzeit.

Und nun auf an die Rindsrouladen, wir wollen ja schließlich irgendwann essen, oder?

Rouladen zählen zu meinen Leibgerichten solange ich denken kann, diese herrliche Köstlichkeit mit dem schmackhaften Innenleben, zart durch langes Schmoren und mit einer wunderbaren Sauce waren mir schon immer eine Freude. Und so wagte ich mich tatsächlich sogar während meiner Studentenzeit an die Zubereitung, zwei Rouladen im kleinen Topf die mir neidische Blicke der Mitbewohner eintrugen. Danach kam die Entdeckung des Schnellkochtopfs, Rouladen anbraten, Saucen-Zutaten dazu, Deckel drauf und eine halbe Stunde später konnten wir essen. Schlecht war das beleibe nicht, gestört hat mich nur immer die Spritzerei beim Anbraten der Rouladen. Irgendwann schnappte ich von einer Köchin die eine große Familie satt kriegen mußte den Tipp auf- wir machen die im Rohr, sprich Backofen. Das lohnt ja für Sie nicht.

Lohnt sich nicht? Weit gefehlt- schließlich zog just zu diesem Zeitpunkt ein Eisschrank in den Haushalt ein. Mittlerweile habe ich eine Quelle für excellentes Rindfleisch,

12 Rouladen, das ist so mein Maß. Die breite ich auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche aus, fahre ein zweimal mit dem Wellholz drüber damit sie wirklich superdünn sind, streiche sie mit

Senf – gerne eine scharfe Sorte und ein und belege sie mit dünnsten Scheiben von

Lardo oder fettem Bio-Speck. , die Menge variiert jenachdem wie dünn die Scheiben sind.

Gewürze kommen nun drauf-

Pfeffer und Kräutersalz und zum guten Schluß

Möhren und Lauch in schmale Streifen geschnitten. Falls vorhanden machen sich auch kleingeschnitten Frühlingszwiebeln gut in der Füllung.

Nun wird aufgerollt so gut es geht, verschnürt oder geklammert- wenn das Gemüse links und recht rausguckt finde ich trägt das zum Charme des Selbstgemachten bei.

Inzwischen kann schonmal der Bräter in den Ofen, vorheizen auf 160°.

Bratengemüse nach Geschmack wird vorbereitet-

Sellerie

Möhren

Lauch

Zwiebeln

Petersilienwurzel in mehr oder weniger große Stücke geschnitten, nach Art des Hauses und persönlicher Vorliebe.

Ist der Bräter ordentlich heiß kommt dort hinein:

3 Esslöffel Sonnenblumen- oder Raps-Öl

alle Rouladen und der Bräter wird für ungefähr 7-10 min ohne Deckel in den Ofen gestellt.

Anschließend kommt das geschnittene Gemüse hinzu, in einem Tee-Beutel oder Tee-Ei zudem

3 Blätter Lorbeer

einige Pfefferkörner

einige Senfkörner

aufgegossen wird mit

1/2 l Rotwein

1 Flasche Gemüse- oder Tomatensaft. Deckel drauf, Ofentemperatur auf 120- 130° zurückgeschaltet, dürfen die Rouladen nun für mindestens 3, gerne auch 4 oder 5 Stunden im Ofen verweilen. Offenbart ein gelegentlicher Blick in den Ofen einen verminderten Flüssigkeitsstand, einfach noch etwas Rotwein nachgießen.

Nach dieser Zeit sind die Rouladen wunderbar zart dass sie sich einwandfrei nur mit Hilfe der Gabel verspeisen lassen. Wir mögen gerne Spätzle dazu, Hefeknödel oder buttrigen Kartoffelbrei.

 

 

 

 

 

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13 Gedanken zu „Rindsrouladen, mit Muße hergestellt

  1. Die sind sicher total fein! Was so lange schmort, muss einfach sehr gut sein.
    Weniger Rouladen mache ich auch nie, denn man kann Rouladen gut einfrieren und mit der Sauce danach leicht erwärmen.

  2. Rouladen, herrlich! Gibt es bei uns viel zu selten. Die Idee, sie mit Möhren und Co. zu füllen finde ich spannend. Ich hätte befürchtet, dass das Gemüse hart bleibt, aber das kann bei der langen Schmorzeit natürlich nicht sein…

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